Analysteneinschätzung
17:43 Uhr, 15.12.2017

Commerzbank-Aktie in puncto KGV und Dividendenrendite unattraktiv bewertet

Die DZ Bank hat die Commerzbank-Aktie nach einem Treffen mit CEO Zielke auf "Verkaufen" mit einem fairen Wert von 10 Euro belassen.

Erwähnte Instrumente

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Beim CEO Meeting der Commerzbank mit Vorstandschef Martin Zielke fokussierten sich die Themen auf die Wachstumschancen der Bank, die Digitalisierung im Privat- und Firmenkundengeschäft, die Ertragsentwicklung sowie das allgemeine Marktumfeld für Banken in Deutschland.

Wachstumschancen sieht die Commerzbank im Privatkundengeschäft mit der Gewinnung von bisher 500.000 Neukunden sowie 4.000 kleineren bis mittelgroßen Firmenkunden. Bei der Kundenakquisition profitiert die Bank laut Vorstandschef Zielke vom anhaltenden Niedrigzinsumfeld, worauf die Wettbewerber anders als die Commerzbank mit Filialschließungen und steigenden Gebühren reagierten, was die Wechselbereitschaft der Kunden erhöhe.

Im Privatkundengeschäft beabsichtigt die Bank in Deutschland deutlich Marktanteile hinzuzugewinnen, um von Skaleneffekten zu profitieren. Der Gegenwind aus dem anhaltenden Niedrigzinsumfeld sei laut CEO nicht größer als zuvor erwartet, wohingegen der Margendruck im Kredit- sowie im Großkundengeschäft höher ausfalle.

Der Bankenmarkt in Deutschland wird auch in Zukunft infolge der im Vergleich zu den Niederlanden oder auch der Schweiz sehr hohen Fragmentierung, der fehlenden Preissetzungsmacht eines Anbieters und des Einlagenüberhangs (u.a. Exportüberschuss, Demografie) laut CEO Zielke sehr wettbewerbsintensiv bleiben.

Analyst Christian Koch hält auch nach dem CEO Meeting die Ertragsziele im Rahmen der Strategie Commerzbank 4.0 für zu ambitioniert. Dies begründe er auch mit dem Ergebnis zum dritten Quartal und dem Ausblick für 2017 hinsichtlich der Ertragsentwicklung. Zudem ist laut Koch fraglich, inwiefern erzielte Effizienzfortschritte der Commerzbank durch einen anhaltenden intensiven Wettbewerb in Deutschland auf der Ertragsseite kompensiert werden. Die Aktie sei in puncto Kurs-Gewinn-Verhältnis und Dividendenrendite unattraktiv bewertet. Ferner sieht Koch das Geldhaus aktuell nicht als Übernahmeziel, das eine gewisse Kursfantasie auslösen könnte.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten