Analysteneinschätzung
16:04 Uhr, 21.07.2022

Bank Of America (BofA) sieht schwarz für den S&P 500

„Keine zwei Rezessionen sind gleich", resümieren die BofA-Strategen. Der Markt folge in der Regel der Wirtschaft, erreiche seinen Höhepunkt, bevor die Rezession beginne, und seinen Tiefpunkt, bevor die Rezession ende. „Aber gelegentlich hinkt er hinterher.“

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    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 3.950,78 Pkt (S&P) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Die Bank of America hat ihre Prognose für den US-Leitindex S&P 500 per Jahresende 2022 um 900 auf 3.600 Punkte gesenkt und die negativere Sicht mit ihrer Erwartung einer Rezession in diesem Jahr und einem prognostizierten „Schwenk" der US-Notenbank Fed im kommenden Jahr begründet.

Das neue Jahresendziel ist „das niedrigste an der Wall Street", betonten die Aktienstrategen der Bank of America in ihrem neuen Global Research Bericht. Die BofA prognostiziert zudem eine „milde" US-Rezession ab der zweiten Hälfte des Jahres 2022, hieß es weiter.

Auch andere große Banken haben in letzter Zeit ihre Schätzungen für den S&P 500 nach unten revidiert, nachdem die Aktienbörsen in der ersten Hälfte des Jahres 2022 in einen Bärenmarkt getaumelt waren.

Die Credit Suisse senkte Anfang Juli ihr Ziel für den US-Leitindex auf 4.300 Punkte. Und Ende vergangenen Monats kappte die Citigroup ihre S&P 500-Ziele auf 4.200 Zähler, eine Revision, die die Analysten mit einer Kombination aus einer „weicher Landung" und Rezessionsszenarien begründeten, in einer Zeit, in der die Fed die Zinssätze aggressiv anhebt, um die hohe Inflation zu bekämpfen.

Ein unerwartet starker Inflationsbericht schürte bei den Anlegern zuletzt die Sorge, dass die US-Notenbank Fed ihren hawkishen Kurs noch schärfer fortsetzt und damit möglicherweise eine Rezession auslösen wird. Die BofA-Strategen gehen nun davon aus, dass die Notenbank in der ersten Hälfte des Jahres 2023 eine Zinspause einlegen wird und in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres die Zinsen wieder senken könnte. „Es wird erwartet, dass die Fed die Zinsen bis zum Jahresende auf 3,25 bis 3,5 Prozent anheben wird“, so Analysten der BofA

„Keine zwei Rezessionen sind gleich", resümieren die BofA-Strategen. Der Markt folge in der Regel der Wirtschaft, erreiche seinen Höhepunkt, bevor die Rezession beginne, und seinen Tiefpunkt, bevor die Rezession ende. „Aber gelegentlich hinkt er hinterher (z.B. 1980).“

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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