Analysteneinschätzung
16:39 Uhr, 23.01.2018

Airbus: Die Risiken sind nicht im Kurs eingepreist

Die Analysten der NordLB bestätigen die „Verkaufen“-Empfehlung für Airbus bei einem auf 80,00 Euro erhöhten Kursziel.

Erwähnte Instrumente

  • Airbus SE
    ISIN: NL0000235190Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
    VerkaufenKaufen

Hannover (Godmode-Trader.de) - Die Fluggesellschaft Emirates hat vergangene Woche ein Memorandum of Understanding über den beabsichtigten Kauf von 20 A380 Flugzeugen und eine Option über 16 weitere Maschinen dieses Typs unterzeichnet. Die Auslieferung soll in 2020 beginnen. Diese Absichtserklärung muss allerdings noch in eine Festbestellung umgewandelt werden.

Emirates ist mit bisher 142 Bestellungen der größte Einzelkunde des Modells A380, welches das Rückgrat seiner Hub-Strategie (Dubai) darstellt. Es liegt im Interesse dieser Airline, dass die A380-Produktion langfristig aufrechterhalten wird.

Für Airbus ergibt sich durch die jüngste Bestellung, sofern sie finalisiert wird, etwas Luft, wie Analyst Wolfgang Donie in einer aktuellen Studie konstatiert. Sollten alle Optionen ausgeübt werden und die Produktionsrate auf das Minimum reduziert werden, dürfte die Produktion des Modells bis ca. 2026 gesichert sein.

Ein größerer Bedarf für solche Riesenflugzeuge dürfte sich nach seiner Einschätzung dagegen erst Ende der 2020er Jahre ergeben, so der NordLB-Experte. Um dann mit einer gegebenfalls modernisierten und effizienteren Version antreten zu können, bedarf es der Sicherung der Produktion bis zu diesem Zeitpunkt. Zur endgültigen Rettung des Programms müsste also noch mindestens ein größerer Auftrag akquiriert werden, so Donie. Die jüngste Entwicklung bewahre Airbus aber vor dem Aus seines Vorzeigemodells A380. Trotzdem bleibe das A380- Programm eine Herausforderung.

Der Aktienkurs von Airbus hat zuletzt von einigen Positivmeldungen - Übernahme C-Series von Bombardier, starke Auftragseingänge im vierten Quartal, zunehmende Aufarbeitung des zulieferbedingten Rückstaus bei den Auslieferungen, die Absichtserklärung durch Emirates - profitiert. In 2018 dürfte zudem die Zahl der Auslieferungen bei Zivilflugzeugen deutlich zulegen. Auch diese Erwartung ist laut Donie im aktuellen Aktienkurs weitgehend eingepreist. Zu wenig Berücksichtigung findet seines Erachtens aber nach wie vor das erhebliche Risiko, welches sich aus diversen Ermittlungs- und Untersuchungsverfahren (u.a. wegen Korruption) ergebe, resümiert Donie.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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