Das Märchen von der Wirkung der Geldpolitik
Steigen die Zinsen heute, sinkt die Inflation morgen. So einfach ist die Geldpolitik in der Theorie. In der Praxis gibt einige Fragezeichen.
Steigen die Zinsen heute, sinkt die Inflation morgen. So einfach ist die Geldpolitik in der Theorie. In der Praxis gibt einige Fragezeichen.
Das Edelmetall profitiert weiter von der Erwartung am Markt, dass die Federal Reserve Bank (Fed) auf dem aktuellen Niveau von 5,25 bis 5,50 Prozent ihren Zinsanhebungszyklus abgeschlossen hat.
Seit mittlerweile zwei Jahren erklären und Notenbanken, wie wichtig Inflationserwartungen sind. Plötzlich werden genau diese Erwartungen ignoriert. Wie kann das sein?
Die Arbeit von Notenbanken ist nicht einfach. Das gilt vor allem in der aktuellen Phase. Widersprüchlicher könnten die Daten nicht sein.
Das am Dienstagabend veröffentlichte Protokoll der letzten US-Notenbanksitzung hat wenig dazu beigetragen, die Erwartungen am Markt zu zerstreuen, dass die Federal Reserve Bank (Fed) auf dem aktuellen Niveau von 5,25 bis 5,50 Prozent ihren Zinserhöhungszyklus beendet hat.
Geht es nach den Markterwartungen, sinkt der US-Leitzins im kommenden Jahr in vier Schritten um einen Prozentpunkt. Das ist nicht genug.
Die US-Notenbank Fed hat am Abend das Sitzungsprotokoll zum Zinsentscheid vom 1. November veröffentlicht. Darin betont die US-Notenbank die Möglichkeit weiterer Zinserhöhungen.
Anleger setzen derzeit auf ein ganz bestimmtes Szenario und realisieren dabei nicht, wie unwahrscheinlich es ist.
Nach Einschätzung von EZB-Präsidentin Christine Lagarde dürfte die Teuerung in der Eurozone in den kommenden Monaten aufgrund von Basiseffekten noch einmal anziehen. Weitere Zinserhöhungen will Lagarde noch nicht ausschließen.
Den Greenback belastet weiterhin gestiegene Erwartung am Markt, dass die Federal Reserve Bank (Fed) angesichts eines nachlassenden Inflationsdrucks und zuletzt schwächerer US-Arbeitsmarktdaten auf dem aktuellen Zinsniveau von 5,25 bis 5,50 Prozent am Ende ihres Zinsanhebungszyklus angekommen ist.