Analysteneinschätzung
16:41 Uhr, 08.02.2018

Zumindest im Weltall ist Tesla Marktführer!

Die Experten der NordLB bleiben ob der operativen Fakten bei Tesla skeptisch und bestätigen das Anlageurteil „Verkaufen“ für die Aktie.

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Hannover (Godmode-Trader.de) - Der US-Elektroautobauer Tesla steigerte den Umsatz im Geschäftsjahr 2017 deutlich um 68,0 Prozent auf 11,759 Mrd. US-Dollar. Allerdings nahm auch der operative Verlust deutlich um 144,6 Prozent auf 1,632 Mrd. Dollar zu. Nach Steuern und Anteilen Dritter verblieb ein negatives Ergebnis in Höhe von 1,961 Mrd. US-Dollar, woraus sich ein Ergebnis je Aktie von -11,83 (2016: -4,68) US-Dollar ergibt.

Tesla konnte im Jahr 2017 rund 103.000 (+35,9 %) Elektroautos ausliefern, davon entfielen rund 54.700 (+8,0 %) auf das Model S und ca. 46.500 (+84,5 %) auf das Model X. Lediglich 1.762 Fahrzeuge des Model 3 konnten an Kunden übergeben werden.

Die Unternehmensführung plant, die Produktion des Model 3 bis zum Ende des ersten Quartals 2018 auf 2.500 Einheiten pro Woche zu steigern, bis zum Ende des zweiten Quartals soll die wöchentliche Produktion dann bei 5.000 Fahrzeugen liegen. Der Absatz von Model S und Model X soll sich im laufenden Jahr 2018 auf insgesamt rund 100.000 Fahrzeuge belaufen.

Zumindest im Weltall sei Tesla seit gestern Marktführer, schreibt NordLB-Analyst Frank Schwope in einer Studie von Donnertag. Nach wie vor sei die Tesla-Aktie eine extreme Wette auf die Zukunft. Sehr stark hänge die Entwicklung des Aktien-Kurses von der Transformation des Unternehmens vom kleinen Premium-Hersteller mit sechsstelligen Verkaufszahlen hin zum Massenhersteller im Millionen-Bereich ab, so der Experte. Zudem müsse der Konzern noch beweisen, dass er das Model 3 für netto 35.000 US-Dollar verkaufen könne, ohne dieses zu subventionieren.

Mit schwarzen Zahlen rechnet Schwope nicht vor dem Jahr 2020. Der Konzern verbrenne immer noch viel Geld und versuche, mit Marketing-Maßnahmen und euphorisch-übertriebenen Produktversprechungen von den operativen Problemen abzulenken, was der jüngste Marketing-Gag, den Tesla Roadster von Elon Musk mit Hilfe einer SpaceX-Rakete ins Weltall zu schicken, unterstreiche. Pressemeldungen über Probleme beim Hochfahren der Produktion des Model 3 und der Batteriefertigung sollten zur Vorsicht mahnen, warnt Analyst Schwope.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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