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10:50 Uhr, 16.08.2017

Zucker: Rekordhohe brasilianische Produktion lässt Preis kräftig fallen

Würde mehr Zuckerrohr der Ethanol- statt der Zuckerherstellung zugeführt, könnte dies nach Einschätzung der Commerzbank-Analysten den Zuckerpreis stützen.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der leichte Preisanstieg bei Rohzucker seit Ende Juni wurde in der ersten Augusthälfte wieder neutralisiert. Trotz des gestrigen leichten Anstiegs notiert Rohzucker in New York aktuell bei 13,5 US-Cents je Pfund zehn Prozent niedriger als zu Monatsbeginn. Der rasche Fortschritt der Zuckerrohrverarbeitung im brasilianischen Anbaugebiet Center-South drückt auf die Notierungen, wie die Rohstoffanalysten der Commerzbank im „TagesInfo Rohstoffe“ schreiben.

Die Zuckerindustrievereinigung Unica habe für die zweite Julihälfte eine Produktion von 3,41 Millionen Tonnen Zucker gemeldet. So viel Zucker sei noch nie in einer Periode von 15 Tagen produziert worden. Auch die verarbeiteten 50,7 Millionen Tonnen Zuckerrohr hätten den bisherigen Rekord gebrochen. Davon sei die Hälfte der Zuckerproduktion zugeführt worden, deutlich mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Ernte und Verarbeitung sei die trockene Witterung zupass gekommen. Zuletzt allerdings hätten angesichts der Trockenheit im Juli und bisherigen August die Sorgen über die Entwicklungsmöglichkeit des erst später in der Saison erntereifen Rohrs überwogen, heißt es weiter.

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„Nun aber versprechen die Wetteraussichten für die nächsten Tage die dringend erwarteten Regenfälle. Mittelfristig sehr wichtig dürfte die Überarbeitung der brasilianischen Biokraftstoff-Politik sein. Ein neues staatliches Programm hat zum Ziel, die Biokraftstoffmenge zu erhöhen, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren. In den letzten Jahren hatten viele Ethanolproduzenten unter der Konkurrenz billigen Benzins gelitten. Würde nun mehr Zuckerrohr der Ethanol- statt der Zuckerherstellung zugeführt, könnte dies den Zuckerpreis stützen“, so die Commerzbank-Analysten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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