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14:59 Uhr, 19.06.2019

Zucker: Probleme bei US-Mais könnte Produktion in Brasilien verringern

Eine vermehrte Ethanolproduktion ginge Commerzbank-Analystin Michaela Kuhl zufolge in Brasilien auf Kosten der um Zuckerrohr konkurrierenden Zuckerproduktion.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Über angebots- und nachfrageseitige Verflechtungen zwischen den Produkten stützt die verzögerte Maisaussaat in den USA auch den Zuckerpreis. Wird in den USA weniger Mais produziert, könnte daraus auch weniger Ethanol produziert werden. Diese Aussicht hat seit Mitte Mai neben dem Maispreis auch die Preise für Ethanol steigen lassen, wie Commerzbank-Analystin Michaela Kuhl im aktuellen „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Laut Daten von Bloomberg und DTN seien die Ethanolpreise bei den US-Raffinerien seit Mitte Mai um 18 Prozent gestiegen, während die Ölpreise im selben Zeitraum deutlich gefallen seien. Das US-amerikanische Ethanol werde zum Teil nach Brasilien exportiert, vor allem in dessen Nordosten. Geringere Mengen und/oder höhere Preise für Ethanol aus den USA könnten in Brasilien die Ethanolpreise stützen und damit dort einen Anreiz zu vermehrter Ethanolproduktion geben, die in Brasilien auf Zuckerrohr basiere. Dies ginge auf Kosten der um Zuckerrohr konkurrierenden Zuckerproduktion, heißt es weiter.

„Bereits seit vielen Monaten sprechen die relativen Preise zwischen Zucker und Ethanol in Brasilien für einen hohen Anteil an Zuckerrohr, der der Ethanolproduktion zugeführt wird. 2018/19 wurden laut der Prognosebehörde Conab im Hauptanbaugebiet Center-South nur noch 34 % des Zuckerrohrs zu Zucker verarbeitet. Laut der Zuckerindustrievereinigung Unica lag der Anteil in den ersten beiden Monaten seit Beginn der Saison 2019/20 im April nochmals marginal darunter. Eine geringere US-Maisproduktion könnte zudem zu weniger aus Mais gewonnenem Maissirup HFCS führen, der dann in der Nahrungs- und Getränkeproduktion zumindest zu einem Teil durch Zucker ersetzt werden könnte“, so Kuhl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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