Zucker: Nahe Dreieinhalbjahreshoch
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Letzte Woche hatte der Preis für Rohzucker bei 16,75 US-Cent je Pfund ein neues Dreieinhalbjahreshoch markiert. Seit dem durch die Corona-Krise bedingten Tief im April von unter zehn US-Cent bedeutet dies einen Anstieg um fast 80 Prozent. Aktuell notiert er bei 16,3 US-Cent, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Inzwischen rechneten die meisten Beobachter mit einem Defizit am Zuckermarkt in der laufenden Saison 2020/21. Die Internationale Zuckerorganisation liege mit ihrer Schätzung von 3,5 Millionen Tonnen dabei ähnlich hoch wie IHS Markit mit 3,8 Millionen Tonnen. Neben einer anziehenden Nachfrage – auch hier nicht zuletzt aus China – seien nochmals geringere Produktionsmengen in wichtigen Anbauregionen wie Thailand und der EU ein Grund, heißt es weiter.
„Im sonst größten EU-Produzentenland Frankreich soll nach Erwartung der EU-Kommission die Produktion wegen der Trockenheit im Frühjahr und Sommer sowie wegen Pflanzenkrankheiten um 30 Prozent gegenüber Vorjahr auf 3,5 Millionen Tonnen einbrechen. Deutschland schiebt sich daher trotz eines Rückgangs um fünf Prozent mit 4,1 Millionen Tonnen an die EU-Spitze. Für die EU insgesamt wird nach den enttäuschenden 16,2 Millionen Tonnen 2019/20 nun sogar nur mit 14,8 Millionen (EU-27) bzw. 15,7 Millionen Tonnen (inkl. UK) gerechnet, ein Minus von neun Prozent bzw. zehn Prozent“, so Helbing-Kuhl.
Hoch sei die Produktion zuletzt in Brasilien gewesen, doch wegen der durch die geografische Lage verschobenen Produktionsphase werde oft nur ein Teil der erst im Oktober begonnenen internationalen Saison 2020/21 zugerechnet. Zudem laufe nach starken Exporten die Liefersaison in Brasilien nun aus. Und wegen der langen Trockenheit solle die im April anlaufende nächste Zuckerrohrernte kleiner ausfallen und mit ihr wohl die Zuckerproduktion. Dies gelte vor allem, wenn höhere Ölpreise auch die Ethanolproduktion attraktiver machten. Von dieser Seite dürfte es Unterstützung für den weiteren Preisverlauf geben, heißt es weiter.
„Hoch ist aktuell dagegen die indische Produktion. Die Zuckermühlenvereinigung ISMA schätzt sie nach ergiebigen Monsunregenfällen für 2020/21 auf 31 Millionen Tonnen. Davon dürften – wie 2019/20 – etwa sechs Millionen Tonnen exportiert werden, wie in den Vorjahren mithilfe von bereits angekündigten Exportsubventionen“, so Helbing-Kuhl.
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