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12:26 Uhr, 27.11.2019

Zucker: ISO hebt Defizitprognose an

Die Internationale Zuckerorganisation ISO hat ihre Defizitprognose für die laufende Saison 2019/20 erhöht.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Internationale Zuckerorganisation ISO hat ihre Prognose für ein Defizit am globalen Zuckermarkt in der laufenden Saison 2019/20 von 4,76 Millionen auf 6,12 Millionen Tonnen angehoben. Zum einen soll die Produktion um drei Prozent auf 170,4 Millionen Tonnen sinken, die Nachfrage dagegen um – wenn auch magere 1,3 Prozent – auf 176,5 Millionen Tonnen steigen, wie Commerzbank-Analystin Michaela Kuhl im aktuellen „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Doch nicht nur in der aktuellen Saison erwarte die ISO ein Defizit: In einem ersten Ausblick auf 2020/21 setze sie dort ein weiteres Defizit in Höhe von 3,5 Millionen Tonnen an. Käme es so, wäre der Anstieg der globalen Reserven aus den beiden Überschussjahren 2017/18 und 2018/19 fast vollständig wieder abgebaut. Die anhaltende Defizitphase sollte dem Zuckerpreis Auftrieb geben. Hohe indische Reserven, aus denen Exporte auf den Weltmarkt fließen könnten, dürften allerdings ebenso wie der schwache Brasilianische Real den Preisanstieg dämpfen. Der Real notiere derzeit gegenüber dem US-Dollar auf einem Allzeittief, was die Zentralbank gestern zu Interventionen veranlasst habe, heißt es weiter.

„In Brasilien neigt sich derweil die Verarbeitungssaison ihrem Ende zu. Laut der Zuckerindustrievereinigung Unica wurde in der Hauptanbauregion Center-South zwischen Saisonbeginn im April und Mitte November fast sechs Prozent mehr Zuckerrohr verarbeitet als im Vorjahr. Dies führt dazu, dass trotz eines nochmal marginal niedrigeren Anteils, der davon in die Zuckerherstellung floss, die Zuckerproduktion um 2,8 Prozent zulegte. Dies allerdings von sehr niedrigem Niveau aus, denn 2018/19 war die Produktion der Gesamtsaison dort um fast zehn Millionen Tonnen auf ein Elfjahrestief von 26,5 Millionen Tonnen gefallen. Bis vor wenigen Wochen lag die kumulierte Produktion allerdings noch unter dem Vorjahresniveau“, so Kuhl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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