Zucker: Czarnikow erwartet anhaltende Nachfrageschwäche
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die durch die Corona-Krise bedingten Einschränkungen, niedrige Ölpreise, ein schwacher Brasilianischer Real und ein Blick nach vorne, der wenig Anspannung erwarten lässt: Es gibt reichlich Gründe dafür, dass der Rohzuckerpreis immer wieder Rückschläge hinnehmen muss. Ende April hatte er unter der Marke von zehn US-Cent je Pfund ein Zwölfjahrestief markiert, erholte sich dann rasch auf rund elf US-Cent, notiert nun aber wieder bei nur 10,4 US-Cent je Pfund, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Besonders die schwache Nachfrage laste auf der Preisentwicklung. Das Handelshaus Czarnikow habe letzte Woche eine Schätzung veröffentlicht, wonach der globale Zuckerverbrauch in der aktuellen Saison zum ersten Mal seit 40 Jahren rückläufig sein solle – damals seien extrem hohe Preise der Auslöser gewesen. Wegen der Einschränkungen im sozialen Leben sei aktuell vor allem der Konsum von zuckerhaltigen Softdrinks niedrig. So dürfte der Zuckerverbrauch laut Czarnikow 2019/20 um zwei Millionen Tonnen unter dem Vorjahr bleiben. Und da vorerst wenig Normalisierung in Sicht sei, dürfte auch 2020/21 die Nachfrage in sehr vielen Ländern, darunter China und das weltgrößte Verbrauchsland Indien, gedämpft bleiben, heißt es weiter.
„Diese Einschätzung veranlasste Czarnikow dazu, seine Defiziterwartung für 2019/20 um drei Millionen Tonnen auf 7,2 Millionen Tonnen zu kürzen und seinen für die kommende Saison prognostizierten Überschuss am Zuckermarkt von 700.000 Tonnen auf 4,3 Millionen Tonnen anzuheben. Dies erschwert eine Preiserholung. Kurzfristig etwas stützen könnte den Rohzuckerpreis aber, dass die Weißzuckerprämie, also die Preisdifferenz zwischen dem Weißzucker- und dem Rohzuckerpreis, in den nächstfälligen Kontrakten letzte Woche mit 130 US-Dollar je Tonne auf den höchsten Stand seit 2013 gestiegen ist. Dies könnte kurzfristig die Nachfrage von Seiten der Zuckerraffinerien beleben“, so helbing-Kuhl.
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