ZALANDO: Hohe Unsicherheiten nicht im Kurs eingepreist
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Zalando hat die am 15. April veröffentlichten vorläufigen Zahlen bestätigt. Getrieben von einer größeren Anzahl aktiver Kunden und häufigeren Bestellungen pro aktivem Kunden stieg das Bruttowarenvolumen (GMV) im Auftaktquartal um 23,1 Prozent auf 1,76 Mrd. EUro. Der Umsatz verbesserte sich „nur“ um 15,2 Prozent auf 1,38 Mrd. Euro und zeigte damit einen deutlich geringeren Zuwachs als das GMV. Dies ist auf das starke Wachstum des Partnerprogramms (Marktplatzgeschäft) zurückzuführen, welches sich vollständig in der Kennzahl GMV widerspiegelt.
Da das GMV zum Bestellzeitpunkt und der Umsatz bei Leistungsübergabe erfasst werden, führten vom Vorjahr abweichende Verkaufstage zusätzlich zu einer Vergrößerung des Abstands zwischen den Kennzahlen. Eine höhere Bruttomarge trug im ersten Quartal zu einem Anstieg des bereinigten EBIT auf 6,4 (Vorjahr: 0,4) Mio. Euro bei. Ein positives Ergebnis in dieser Größenordnung ist für das Auftaktquartal untypisch. Die DZ Bank geht davon aus, dass Zalando nur einen kleinen Teil der Winterkollektion zu hohen Rabatten abgegeben hat. Zudem dürfte margenstärkere Übergangskleidung bereits im ersten statt im zweiten Quartal (Vorzieheffekt) verkauft worden sein.
Zalando prognostiziert für das laufende Jahr unverändert ein GMV-Wachstum zwischen 20 und 25 Prozent, ein Umsatzwachstum am unteren Ende dieser Spanne sowie einen Anstieg des bereinigten EBIT von 173 auf 175 bis 225 Mio. Euro.
Vorzieheffekte haben Zalando im ersten Quartal zu einem positiven EBIT verholfen, wie Analyst Thomas Maul in einer am Donnerstag vorgelegten Studie schreibt. Der durchschnittliche Warenkorbwert von 55,90 Euro sei trotz des starken GMV-Anstiegs und der Einführung von Mindestbestellwerten in mehreren Ländern erneut zurückgegangen (um 0,4 %). Er gehe davon aus, schreibt Maul, dass ein steigender „Fast Fashion“-Anteil sowie eine zunehmende Anzahl mobiler Bestellvorgänge den Warenkorb weiterhin belasten.
Insgesamt bestehen aus seiner Sicht bezüglich des langfristigen Margenpotenzials von Zalando hohe Unsicherheiten, die er auf dem aktuellen Kursniveau nicht ausreichend reflektiert sehe, so Analyst Maul. Auf Grundlage unveränderter Schätzungen bleibt der Fair Value bei 32 Euro. Das Votum laute „Verkaufen“.
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