WIRECARD: Vom Wachstums-Champion zum Getriebenen
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - In den ersten neun Monaten 2018 wickelte Wirecard ein Transaktionsvolumen von 90,2 Mrd. Euro ab. Dies entsprach einem Plus von 44,2 Prozent. Das Volumen entfiel zu 48,0 Prozent auf Konsumgüter, zu 33,5 Prozent auf Digitale Güter und zu 18,5 Prozent auf Reise und Transport.
Der Konzernumsatz belief sich auf 1,445 Mrd. Euro (+41,4 %). Das EBITDA kletterte um 38,0 Prozent auf 286,6 Mio. Euro. Die EBITDA-Marge war mit 27,4 % Prozent leicht rückläufig, wofür insbesondere gestiegene Aufwendungen im Rahmen der starken Expansion verantwortlich waren. Das EBIT lag bei 318,6 Mio. Euro (Vj.: 218,3 Mio.). Beim Konzernergebnis wurde ein Wert von 250,2 Mio. Euro (+48,5 %) ausgewiesen. Dies entsprach einem Ergebnis je Aktie von 2,02 Euro (Vj.: 1,36).
Im Rahmen der Quartalsmitteilung hob der Vorstand die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2018 zum dritten Mal in diesem Jahr an. Es wird nun ein EBITDA in einer Bandbreite von 550 Mio. bis 570 Mio. Euro in Aussicht gestellt (zuletzt: 530 Mio. bis 560 Mio.; ursprünglich: 510 Mio. bis 535 Mio.). Das Unternehmen erwartet sowohl für das vierte Quartal 2018 als auch für das kommende Geschäftsjahr 2019 eine starke Beschleunigung des Geschäfts.
Wirecard kann aus Sicht von NordLB-Analyst Wolfgang Donie weiterhin die hohen Markterwartungen erfüllen. Er erhöhte seine Schätzungen nach der erneuten Prognoseanpassung leicht. „Das gewaltige weltweite Wachstumspotenzial und die hohe Innovationskraft des Unternehmens lässt die in Aussicht gestellte weitere Dynamisierung des Wachstums und der dazu überproportionalen Gewinnentwicklung plausibel erscheinen“, schrieb Donie in seiner Studie von Donnerstag. Trotzdem dürfte die hohe Schwankungsanfälligkeit der Wirecard-Aktie anhalten.
Mit seinem starken Wachstum, den ständigen Ausblicksanhebungen und den großen Ankündigungen bezüglich des langfristigen Wachstums hat sich Wirecard nach Ansicht des Analysehauses Independent Research aber auch zum „Getriebenen“ gemacht. Das Unternehmen habe die Markterwartungen mittlerweile so hoch geschraubt, dass diese nur noch sehr schwer - wenn überhaupt - erreicht werden könnten, so Analyst Markus Friebel. Das habe eindrucksvoll die (negative) Kursreaktion auf die Zahlen zum dritten Quartal gezeigt. Bei der letzten Ausblicksanhebung habe die Aktie noch einen Kurssprung verzeichnet, betonte der Experte. Bei einem auf 128,00 (alt: 136,00) Euro reduzierten Kursziel bestätigt Independent Research das „Verkaufen“-Votum.
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