Analysteneinschätzung
17:40 Uhr, 31.01.2019

WIRECARD: "Tage wie diese"

Mehrere Analysten sehen nach den jüngsten heftigen Kursrückschlägen gute Einstiegschancen. Der Rat: Anleger sollten sich auf die fundamentale Entwicklung bei Wirecard konzentrieren.

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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Keine leichten Tage für den Aschheimer Zahlungsabwickler Wirecard. Die Aktie erlebte im DAX gestern eine Berg- und Talfahrt sondergleichen. Bis zu 25 Prozent ging es in die Tief, ehe eine Erholung einsetzte, die aber nur gut die Hälfte die Verluste einfangen konnte. Heute ging es zunächst weiter nach oben, doch ab Mittag drehte der Wind und neuerliche Verluste von gut drei Prozent stehen nun zu Buche.

Zu dem Bericht der britischen „Financial Times“ haben sich viele Analysten geäußert. Der Vorwurf lautete: Wirecard sei im vergangenen Jahr intern verdächtigen Geschäftspraktiken nachgegangen. Die Zeitung bezog sich auf eine von ihr eingesehene interne Präsentation, die sich mit dubiosen Geldströmen beschäftigt haben soll. Das Unternehmen bezeichnete den Bericht in einer schnellen Reaktion als „völlig substanzlos". Eine Sprecherin dementierte ein Fehlverhalten. Wirecard nehme alle Vorgaben zur Einhaltung von Gesetzen sehr ernst.

Aus Sicht der DZ Bank ist es schwierig zu beurteilen, ob an den Vorwürfen etwas dran ist. In den Vorjahren sei es immer wieder einmal zu – ungerechtfertigten Beschuldigungen gekommen, schrieb Analyst Harald Schnitzer am Donnerstag. Bei solchen Ereignissen habe der Großaktionär und Vorstandsvorsitzende Braun seinen Anteil oft erhöht.

Robin Brass von der Bank Hauck & Aufhäuser hält es für „äußerst unwahrscheinlich", dass das Top-Management von Wirecard die in dem Bericht beschriebenen Praktiken bei der Bilanzierung dulden könnte. Auch Brass erinnerte daran, dass das Unternehmen in der Vergangenheit immer wieder Ziel von Short-Attacken geworden sei. Seiner Meinung nach sollten sich Anleger besser auf die fundamentale Entwicklung bei Wirecard konzentrieren.

Heike Pauls von der Commerzbank sprach von weiteren „Fake News" eines Journalisten, der den Finanzdienstleister quasi „in Serie" angreife. Pauls wertete den Kursrückschlag auch als Kaufchance. Auch Analyst Sebastien Sztabowicz von Kepler Chevreux betrachtet die Kursschwäche als Einstiegschance.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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