Wie stark schwächelt die Ölnachfrage wirklich?
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- Brent Crude ÖlKursstand: 73,350 $/bbl. (JFD Brokers) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Der Brentölpreis ist in den letzten anderthalb Wochen um mehr als zehn Prozent gefallen und notiert nun mit rund 73 US-Dollar je Barrel nahe seinem Neunmonatstief, wie die Commerzbank-Analystin Barbara Lambrecht in der heutigen Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.
Die Schlagzeilen der letzten Tage seien zwar von den Entwicklungen auf der Angebotsseite bestimmt worden, aber die grundsätzlich bestehenden Nachfragesorgen begründeten eine „Schieflage": Meldungen von Produktionsausfällen hätten den Ölpreis kaum steigen lassen, während die Aussicht auf ein mögliches höheres Angebot die Preise stark unter Druck gesetzt habe, heißt es weiter.
„Im Fokus der Nachfragesorgen steht China, wo die Nachfrage in den letzten Monaten besonders enttäuscht hat. Deshalb dürften die chinesischen Rohölimporte, die am kommenden Dienstag im Rahmen der Außenhandelsdaten veröffentlicht werden, auf besondere Aufmerksamkeit treffen. Bei einer positiven Überraschung würden sich die Ölpreise wohl erholen“, so Lambrecht.
Nächste Woche veröffentlichten zudem die drei Energieagenturen ihre neuen Monatsausblicke. Bei den kommenden Dienstag anstehenden Prognosen der US-Energiebehörde dürfte insbesondere deren Einschätzung zum US-Markt auf Interesse stoßen. Schließlich habe sich die Behörde im letzten Monat mit Blick auf die US-Nachfrage für das laufende Jahr optimistischer, für das kommende etwas pessimistischer gezeigt, aber auch für 2025 ein Nachfragewachstum von einem Prozent in Aussicht gestellt, heißt es weiter.
„Sollten diese Prognosen bestätigt werden, dürfte dies die Stimmung unterstützen, zumal die Perspektiven für die US-Ölproduktion vor dem Hintergrund der deutlich niedrigeren Preise eher zurückgestuft werden dürften. Wasser in den Wein könnte allerdings am Donnerstag die IEA gießen: Bislang geht sie davon aus, dass Chinas täglicher Ölbedarf in der zweiten Jahreshälfte bei gut 17 Millionen Barrel liegen und damit rund 400.000 Barrel höher sein wird als in der ersten Jahreshälfte. Die jüngsten harten Zahlen für Juli haben aber eher enttäuscht“, so Lambrecht.
Nachdem die IEA im vergangenen Monat die Prognosen kaum angepasst habe, könnte Chinas Bedarf nun nach unten korrigiert werden. Dennoch gelte auch hier: Da die OPEC+ ihre Produktionsanhebung nun um mindestens zwei weitere Monate verschoben habe und zudem der Irak sowie Kasachstan mit Nachdruck verpflichtet worden seien, ihre Förderung zusätzlich zu drosseln, könnte die IEA für das vierte Quartal einen ausgeglichenen Ölmarkt ausweisen. Auch weil damit ein Anstieg der OECD-Ölvorräte verhindert werde, dürfte dies das Preisniveau stützen, heißt es.
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