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12:25 Uhr, 16.08.2024

Rohöl: Erholung ist die Puste ausgegangen

Mit dem Rückgang der Rohölverarbeitung in China im Juli um sechs Prozent im Jahresvergleich belasten den Ölpreis neue Nachfragesorgen.

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  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 77,075 $/bbl. (JFD Brokers) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 80,027 $/bbl. (JFD Brokers) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der deutlichen Erholung am Ölmarkt ist in den letzten Tagen die Luft ausgegangen. Zum einen blieb der befürchtete Vergeltungsschlag des Iran bislang aus, was wohl ein teilweises Auspreisen der Risikoprämie begünstigt hat. Zum anderen belasten neue Nachfragesorgen, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der heutigen Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

So hätten die Energieagenturen OPEC und IEA ihre Prognose für die globale Ölnachfrage leicht nach unten korrigiert. Zudem hätten Chinas Zahlen zur Rohölverarbeitung enttäuscht: Die Verarbeitung sei im Juli gut sechs Prozent unter Vorjahr abgerutscht. Laut Bloomberg habe Chinas implizite Rohölnachfrage sogar acht Prozent unter dem Vorjahr gelegen, heißt es weiter.

„Wir haben die schwachen Nachfragedaten aus China zum Anlass genommen, die Ölpreisprognose für das Jahresende um fünf US-Dollar zu senken. Wir erwarten nun einen Brentölpreis von 85 US-Dollar und einen WTI-Ölpreis von 80 US-Dollar je Barrel. Eine gewisse Risikoprämie aufgrund der geopolitischen Spannungen im Nahen Osten ist darin berücksichtigt. Wir unterstellen dabei auch, dass die ab Oktober geplante schrittweise Rücknahme der freiwilligen Produktionskürzungen durch die OPEC+ zumindest bis zum Jahresende ausgesetzt wird. Denn ansonsten würde aufgrund der verhaltenen Nachfrage im vierten Quartal ein Überangebot und ein nicht erwünschter Preisrückgang drohen“, so Fritsch.

Die Ölnachfrage in den Industrieländern dürfte sich dagegen als vergleichsweise stabil erweisen und die Preise nicht weiter belasten, heißt es weiter. „So haben wir unsere Konjunkturprognosen für die USA und den Euroraum bestätigt und erachten weiterhin eine Rezession in den USA als unwahrscheinlich. Damit dürfte sich auch der Ölverbrauch im noch immer mit Abstand wichtigsten Absatzmarkt USA als robust erweisen“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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