Weltweite Währungsreform: Vorbild Venezuela?
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Im krisengeschüttelten Venezuela erleben die Menschen gerade die Härten einer Währungsreform: Der venezolanische Bolivar wurde in dieser Woche nahezu vollständig entwertet. Das neue Geld trägt den schmeichelhaften Titel „souveräner Bolivar“, was immer damit gemeint sein mag. Ein wichtiger Aspekt könnte Modellcharakter auch auf globaler Ebene haben: Über die Kryptowährung Petro bindet Venezuela seine neue Währung an den Ölpreis...
Wie n-tv berichtet, zieht die Regierung jetzt „eine massive Geldentwertung durch“.
Zusammengefasst heißt es dort:
“Die Währung wird fast völlig entwertet. Die offizielle Tauschrate wird von 285.000 Bolivar pro Dollar auf 6 Millionen Bolivar für einen Dollar angehoben. Ein Wertverlust von rund 95 Prozent – auf einen Schlag!
Zudem bekommt die Währung noch einen neuen Namen und Nullen gestrichen. Aus 1,8 Millionen „Bolívar fuerte“ (das heißt tatsächlich „starker Bolívar“!) werden 1800 neue „Bolívar soberano“ (souveräner Bolívar).
Der neue Bolívar soberano soll zudem an die landeseigene Kryptowährung Petro gekoppelt werden.
Für die Inflation, die derzeit geschätzt bei gut 80.000 Prozent liegt, bedeutet all das: gar nichts. Die Geldentwertung dürfte munter weitergehen.“
Ein interessanter Nebenaspekt verdient dabei eine nähere Betrachtung: Über die landeseigene und an den Ölpreis gebundene staatliche Kryptowährung Petro wird die neue Währung Venezuelas an einen Sachwert gekoppelt.
Das ist eine bemerkenswerte Entwicklung, denn damit wird erstmals seit der Aufgabe des Goldstandards im Jahr 1971 durch US-Präsident Richard Nixon wieder der Versuch unternommen, die Währung eines Landes auf ein solides Fundament zu stellen. Mit Blick auf das wankende weltweite Schuldgeldsystem legt das die Frage nahe, ob wir in Venezuela gerade so eine Art „Versuchsballon“ sehen.
Der Nachtwächter schreibt dazu:
„Die Entwertung des Bolívar fuerte gegenüber dem US-Dollar klingt dramatisch, doch wird augenscheinlich der Versuch unternommen, die Landeswährung auf vollkommen neue, bisher in dieser Form noch nie dagewesene Art zu stützen und so zu stabilisieren. Über den Umweg der “Kryptowährung“ Petro, dessen Wert auf 1 Barrel Öl je Einheit festgelegt ist, wird der neue “souveräne“ Bolívar mit dem in Venezuela großzügig vorhandenen Rohstoff Öl hinterlegt.
Weshalb sich n-tv in der Meldung ausgerechnet auf 1,8 Millionen Bolívar fuerte für 1.800 Bolívar soberano bezieht und nicht einfach darauf hinweist, dass drei Nullen gestrichen werden, erschließt sich vordergründig nicht. Jedoch mag es einen Zusammenhang mit dem Goldpreis geben, denn bei dem derzeitigen WTI-Preis von rund $ 65,70 je Barrel, entspräche eine Unze Gold zu derzeit rund $ 1.188,- ziemlich genau 18 Petro-Einheiten.
1 Barrel Öl entspricht also 1 Petro und 18 Petro entsprechen 1 Unze Gold – eine sehr interessante Verbindung …“
Natürlich bleibt es zum gegenwärtigen Zeitpunkt reine Spekulation, das venezolanische Modell einer Öl- und goldgedeckten Kryptowährung auch für das weltweite Geldsystem zu vermuten. Doch wie an dieser Stelle schon mehrfach geäußert, hätte eine staatliche Kryptowährung, die an einen Sachwert wie Gold oder Öl gekoppelt ist, einen unschätzbaren Wettbewerbsvorteil:
Nur Staaten und Regierungen können eine solche Kryptowährung in Umlauf bringen. Eine staatlich herausgegebene Kryptowährung mit Sachwertdeckung hätte damit ein Alleinstellungsmerkmal, das sie von allen anderen Kryptowährungen unterscheidet. Wie viele Kryptowährungen hatte es zuletzt gegeben? 1.300 oder noch ein paar mehr? Sie wären im Handumdrehen überflüssig, sollten westliche Regierungen dem Beispiel Venezuelas folgen...
Anleger sollten die Entwicklung dort deshalb genau verfolgen, womöglich sehen wir hier gerade die Blaupause für das weltweite Schuldgeldsystem…
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de
Bei denen werden die Nullen gestrichen. Bei uns sitzen sie im Bundestag.
Im Grunde ist es "egal" wie viele Nullen die jetzt streichen. Auf absehbarer Zeit werden dann weitere Nullen gestrichen. Das einzige was den Venezuelanern helfen würde wäre, wenn sich die regierenden Nullen streichen würde und eine marktwirtschaftlich orientierte Regierung an die Macht kommen würde. Doch welche Regierung gibt ihr Machtmonopol schon freiwillig auf. Dieser fromme Wunsch wird sich leider nicht erfüllen.
es werden übrigens 5 Nullen gestrichen und nicht 3...
"Aus 1,8 Millionen „Bolívar fuerte“ (das heißt tatsächlich „starker Bolívar“!) werden 1800 neue „Bolívar soberano“ (souveräner Bolívar)."
Danach kommt dann noch der supertolle Bolivar und der unzerstörbare Bolivar. Die werden auch alle den Bach runtergehen. Sozialisten können nun mal nicht mit Geld.
Zum Schmunzeln dass Herr Hoose, der nichts für Bitcoin übrig hat, hier sein Interesse für den Petro entdeckt. Jeden Tag kommen hunderte neue Bitcoin-Klone heraus. Einer von 100 wird vielleicht was, Der Rest dieser Shitcoins geht in wenigen Wochen den Bach runter. Und sie glauben, die propagierte "Bindung" ans Öl sei etwas? Glauben Sie ernsthaft, wenn sie einen Petro in Caracas vorlegen, bekommen Sie von den Sozialisten dafür eine Tonne Rohöl ausgehändigt und dürfen damit das Land verlassen? Ich lach mich kaputt..
1800 bolivar soberano sind der neue Mindestlohn in Venezuela. So viel zur Zahlenmystik. Aber der n8waechter hat es nicht so mit Recherche
es ist doch nur der Hoose , wer den sein Schmarn liest ist doch selber schuld
Selten so einen Mist von einem angeblichen Analysten gelesen. U.a. wird ausgeführt:
"Das ist eine bemerkenswerte Entwicklung, denn damit wird erstmals seit der Aufgabe des Goldstandards im Jahr 1971 durch US-Präsident Richard Nixon wieder der Versuch unternommen, die Währung eines Landes auf ein solides Fundament zu stellen. Mit Blick auf das wankende weltweite Schuldgeldsystem legt das die Frage nahe, ob wir in Venezuela gerade so eine Art „Versuchsballon“ sehen."
Die Sachwerthinterlegung von Geld hat nichts, aber auch gar nichts mit einem soliden Fundament für eine Währung zu tun. Ein solides Fundament ist beispielsweise die Entwicklung möglichst freier Märkte, eine solide Ausgaben- und Einnahmenpolitik durch die Regierung oder das Schaffen von Rahmendaten für Unternehmen, Arbeitnehmer und Sozialverbände.
Und da in Venezuela weiterhin Politiker am Werke sind, die genau davon nichts verstehen, können die ihre Währung nennen wie sie wollen, ohne dass sich irgendetwas verbessert. Jeder Investor jedenfalls, der seine Sinne beinander hat wird weiterhin einen Bogen um dieses schwarze Loch machen.
Deutschland koennte z.b den Refu einfuehren ! Gedeckt durch den Neuimport zukuenftiger Facharbeiter ( Zukufa's) ! 10,000 Refus sind ein Zukufa . Damit waere ein grosses Geldmengenwachstum in Deutschland ( Reichtum ) gesichert aber mit wertvollster Hardware hinterlegung gegen Inflation !
Kryptowährungen besitzen im Idealfall die Eigenschaft, dass sie eben nicht zentral von einer Regierung oder Zentralbank geschaffen und verwaltet werden. Wenn Maduro es will, gilt ab morgen die Gleichung 1 Petro = ein halbes Fass Öl. Damit eine Währung einen echten inneren Wert erhält, muss die Einflussnahme durch einzelne Akteure oder Interessengruppen weitestgehend ausgeschaltet werden. Dezentrale echte Kryptowährungen wie Bitcoin erfüllen dies noch am ehesten.
Staatliche Kryptowährung eine obskure Idee.
Mit was sollen westliche Staaten deckeln? Paragraphen (Deutschland) ?