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14:17 Uhr, 27.09.2023

Weizen: Risiken für ukrainische Getreidelieferungen

Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch sieht angesichts der stärker in den Fokus rückenden Risiken für ukrainische Getreidelieferungen das derzeitige Preisniveau für Weizen als zu niedrig an und erwartet daher in den kommenden Monaten einen Preisanstieg.

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Die Weizenpreise legten zu Wochenbeginn zu, nachdem die Ukraine „signifikante Beschädigungen“ von Hafeninfrastruktur und Getreidespeichern im Hafen von Odessa durch russische Drohnen- und Raketenangriffe gemeldet hatte. Dadurch wird das Risiko für die Getreideausfuhren aus der Ukraine sichtbar, was Schiffe davon abhalten könnte, ukrainische Häfen anzusteuern, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

Auch die alternative Route über die Donau sei aufgrund wiederholter Drohnenangriffe auf Hafenanlagen nicht sicher. Bislang sei es der Ukraine gelungen, die Getreideexporte ohne nennenswerte Beeinträchtigung aufrechtzuerhalten. Allerdings habe das ukrainische Landwirtschaftsministerium gestern einen Rückgang der Getreideexporte in den ersten 24 Tagen im September um 51 Prozent gegenüber dem Vorjahr gemeldet, was auf erste Probleme hindeuten könnte, heißt es weiter.

„Zuletzt hatten noch zwei mit Getreide aus der Ukraine beladene Frachtschiffe den vom ukrainischen Militär etablierten Wasserweg über das Schwarze Meer zum Bosporus sicher durchfahren. Laut dem ukrainischen Infrastrukturminister sollten drei weitere Schiffe Kurs auf die Häfen Tschornomorsk und Piwdennyj nehmen. Fraglich ist, wie stark dieser Transportweg nach den jüngsten Angriffen tatsächlich genutzt wird“, so Fritsch.

Hoffnungen auf eine baldige Wiederbelebung des Getreidekorridors hätten am Freitag zudem einen Dämpfer erhalten. Der Kreml habe nämlich mitgeteilt, dass es diesbezüglich keine Fortschritte geben würde und auch keine Gespräche zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan angesetzt seien, heißt es weiter.

„Wir sehen daher das derzeitige Preisniveau für Weizen als zu niedrig an und erwarten einen Preisanstieg in den kommenden Monaten“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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