Weizen: Preise geben nach, Risiken werden ignoriert
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- WeizenKursstand: 599,86 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Die Weizenpreise sind in dieser Woche weiter gefallen. Der an der CBOT gehandelte Terminkontrakt fiel gestern auf 612 US-Cent je Scheffel, das niedrigste Niveau seit mehr als zwei Monaten, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der heutigen Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.
Der Weizenpreis an der Euronext in Paris liege mit knapp 240 Euro je Tonne mehr oder weniger wieder auf dem Niveau von Mitte Juli, bevor Russland das Getreideabkommen mit der Ukraine auslaufen ließ. Mit anderen Worten, der seither erfolgte Preisanstieg sei vollständig wieder rückgängig gemacht worden, heißt es weiter.
„Der Markt rechnet offenbar trotz wiederholter russischer Drohnenangriffe auf Hafenanlagen in der Ukraine nicht mit Beeinträchtigungen der Getreidelieferungen. Auch ein Angriff auf einen ukrainischen Hafen an der Donau am Mittwoch, der Getreidesilos und Lagerhäuser beschädigte, hatte keine nennenswerten Auswirkungen auf die Preise“, so Fritsch.
Noch scheine die Getreideausfuhr aus der Ukraine weitgehend störungsfrei zu laufen. Seit Beginn des Erntejahres 2023/24 seien laut ukrainischem Landwirtschaftsministerium 3,3 Millionen Tonnen Getreide exportiert worden, davon 1,3 Millionen Tonnen Weizen. Im Vorjahr habe die Exportmenge bis zum 19. August bei drei Millionen Tonnen gelegen. Im August hätten sich die Getreideexporte bislang auf gut eine Million Tonnen belaufen. Eine Garantie, dass dies so bleibe, gebe es allerdings nicht, heißt es weiter.
„Ebenfalls weitgehend außer Acht gelassen wird das Risiko von Ernteausfällen und Qualitätseinbußen in Mitteleuropa aufgrund des anhaltend nassen Wetters. Sollte der noch auf den Feldern stehende Weizen nicht schnell abgeerntet werden, könnte er nur noch Futterqualität haben. Mittlerweile soll russischer Weizen bereits teurer sein als vergleichbarer Weizen in einigen EU-Ländern, was die Nachfrage für den Export erhöhen dürfte. Wir erachten daher die derzeitige Selbstgefälligkeit am Markt als trügerisch und erwarten höhere Weizenpreise in den kommenden Monaten“, so Fritsch.
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