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10:09 Uhr, 03.07.2023

Weizen: Aussichten für kanadische und ukrainische Ernte verbessern sich

Die positiven Nachrichten zu Anbaufläche und Ertragserwartung aus Kanada und der Ukraine werden laut Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen durch die Erwartung geschmälert, dass der mit Russland ausgehandelte Exportkorridor für ukrainisches Getreide durch das Schwarze Meer vorraussichtlich Mitte Juli enden wird.

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Nachdem sich die Aussichten für die Weizenernte in einigen Top-Produzentenländern aufgrund widriger Wetterbedingungen jüngst deutlich eingetrübt hatten, sind zur Abwechslung mal positive Nachrichten aus Kanada und der Ukraine zu vermelden, wie die Leiterin des Rohstoffresearchs der Commerzbank, Thu Lan Nguyen, in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

Laut dem kanadischen Statistikamt seien 26,9 Millionen Morgen Weizen ausgesät worden, was nicht nur dem höchsten Wert seit 22 Jahren entspreche, sondern auch um 0,4 Millionen Morgen höher gewesen sei als die von Bloomberg befragten Analysten erwartet hätten. Auch in vielen kanadischen Anbaugebieten herrschten jedoch momentan trockene Bedingungen, die die Erträge belasten könnten, heißt es weiter.

„Fast noch erfreulicher sind die Prognosen für das ukrainische Angebot. So rechnet der Ukrainische Getreideverband (UGA) auf Basis einer Umfrage unter Landwirten mit deutlich höheren Erträgen in diesem Jahr, so dass die Ernte - entgegen der bisherigen Erwartungen - sogar höher als in der Vorsaison ausfallen könnte“, so Nguyen.

Das US-Landwirtschaftsministerium habe bislang eine Ernte von 17,5 Millionen Tonnen für 2023/24 in Aussicht gestellt. Dem Bericht der UGA zufolge könnte sich die Ernte jedoch auf 24,4 Millionen Tonnen belaufen, was einem Plus von fast vier Millionen Tonnen zur Vorsaison entsprechen würde, heißt es weiter.

„Allerdings: Der Wermutstropfen hier wiederum ist, dass die ukrainischen Landwirte Probleme haben dürften, ihr Getreide zu exportieren, da es zumindest aktuell danach aussieht, dass der mit Russland ausgehandelte Getreidekorridor durch das Schwarze Meer Mitte Juli enden wird. Zumindest wäre dann davon auszugehen, dass die Ausfuhren über den Seeweg, wenn überhaupt, nur noch zu höheren (Versicherungs-) Kosten möglich sein werden. Dies mindert den preisdämpfenden Effekt der Aussicht auf ein höheres Angebot erheblich“, so Nguyen.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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