Analysteneinschätzung
18:37 Uhr, 05.03.2020

VOLKSWAGEN: Starke Zahlen, starker Ausblick

Warburg bestätigte die Kaufempfehlung für die VW-Vorzugsaktien und hält am Kursziel von 220 Euro fest.

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  • Volkswagen AG Vz.
    ISIN: DE0007664039Kopiert
    Kursstand: 150,500 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Volkswagen hat aus Sicht von Warburg Research trotz eines schwierigen Marktumfelds starke Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2019 vorgelegt. Das Konzern-EBIT vor Sondereinflüssen erreichte im 4. Quartal 4,5 Mrd. Euro (+18,5 %), was einer Marge von 6,8 Prozent entspricht. Damit markierten sowohl das absolute Ergebnis als auch die Rentabilität neue Rekordwerte für ein Schlussquartal. „Wir sehen dies besonders positiv, wenn man die erhöhten Kosten im Rahmen z.B. des Modellwechsels beim Golf sowie der Vorbereitung auf die Einführung des VW ID.3 und des Porsche Taycan berücksichtigt; schrieb Analyst Marc Rene Tonn in einer am Montag vorgelegten Studie.

Der anteilige Betriebsgewinn der chinesischen Joint Ventures ging auf 4,2 Mrd. Euro zurück (2018: 4,4 Mrd.), was angesichts eines 10 prozentigen Marktrückgangs in China immer noch ein hohes Niveau ist, lobt der Warburg-Analyst. Im Geschäftsjahr 2019 erreichte der Free Cashflow in der Automobilsparte 10,8 Mrd. Euro. Ohne Berücksichtigung der Mittelabflüsse im Zusammenhang mit der Dieselkraftstoffemission (1,9 Mrd. ) und den Fusionen und Übernahmen (0,7 Mrd.) wurden 13,5 Mrd. erreicht, was deutlich über dem für das Jahr festgelegten Ziel von >9 Mrd Euro lag. „Das starke Ergebnis spiegelt den erfolgreichen Abbau der Lagerbestände zum Jahresende wider und dürfte auch ein Indikator für eine gute Ertragsqualität im vierten Quartal sein“, so Tonn.

Das Unternehmen wird eine Dividende von 6,56 Euro für die Vorzugsaktien vorschlagen. Mit 24,5 Prozent wurde die Ausschüttungsquote im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozentpunkte erhöht und ist auf dem Weg zum strategischen Zielniveau von 30 Prozent. Die Dividendenrendite beträgt 4,4 Prozent auf der Grundlage des Schlusskurses vom Freitag, was „ein attraktives Niveau“ darstelle.

Für das Geschäftsjahr 2020 strebt Volkswagen an, das Niveau der Fahrzeugauslieferungen an Kunden des letzten Jahres zu erreichen. Die Erlöse werden voraussichtlich um bis zu 4 Prozent steigen. Die operative Marge (bereinigt um Einmalaufwendungen) wird auf 6,5 bis 7,5 Prozent prognostiziert. Der Free Cashflow ohne die Mittelabflüsse im Zusammenhang mit der Dieselkraftstoffemission und den Fusionen und Übernahmen dürfte ≥ 10 Mrd. Euro erreichen.

„Wir bestätigen unsere Kaufempfehlung für die VW-Vorzugsaktien und halten an unserem Kursziel von 220 Euro fest. Das Betriebsergebnis und der Free Cashflow, die das Unternehmen im vergangenen Jahr in einem besonders herausfordernden Umfeld erreicht hat, sind ein klarer Beweis für die Stärke des Unternehmens und seiner Produkte“, fasst Analyst Tonn zusammen.

Das Analysehaus Independent Research lobt den Ausblick für das laufende Jahr. In Anbetracht der konjunkturellen Unsicherheiten und der bisher eher zurückhaltenden Kommunikationspolitik sei dieser überraschend zuversichtlich ausgefallen. Die Vereinfachung der Konzernstruktur (aktienrechtlicher Squeeze-Out bei Audi, umwandlungsrechtlicher Squeeze-Out von Traton bei MAN) gehe weiter, was die Analysten als sinnvoll erachten. Die Konjunkturrisiken hätten infolge der Ausbreitung von Covid-19 zuletzt allerdings stark zugenommen. Unter Berücksichtigung der Geschäftsentwicklung, der Perspektiven sowie des gegenwärtigen Kursniveaus lautet von Independent Research das Votum für die VW-Vorzugsaktie nach wie vor „Halten" (Kursziel: 166,00 (alt: 184,00) Euro.

Volkswagen AG Vz.
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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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