UniCredit: Kommt die Bad Bank?

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Bei einem neuen Kursziel von 2,20 (alt: 2,50) Euro votieren die Analysten von Independent Research weiterhin mit „Halten“ für die UniCredit-Aktie.

Die kleinste Hürde auf dem Weg zur Eindämmung der schwelenden italienischen Bankenkrise ist nach Einschätzung der Experten von Independent Research überwunden. Die Aktionäre der Monte dei Paschi di Siena haben einer Kapitalerhöhung von insgesamt bis zu 5 Mrd. Euro zugestimmt. Wesentlicher Bestandteil sei der Umtausch auf freiwilliger Basis nachrangiger Monte dei Paschi di Siena-Anleihen in Aktien (Debt-Equity-Swap) im Wert von 4,3 Mrd. Euro, so die Analysten. Eine möglichst hohe Beteiligung wäre aus Sicht von Monte dei Paschi di Siena wünschenswert, da sich entsprechend das Volumen neu auszugebender Aktien verringern würde (aktuelle Marktkapitalisierung: 586 Mio. Euro). Neben der Kapitalerhöhung sehe der Sanierungsplan die Ausgliederung ausfallgefährdeter Kredite im Volumen von 27,7 Mrd. Euro vor.

Eine vergleichbare Ausgliederung in Verbindung mit einer Kapitalerhöhung (inklusive Debt-Equity-Swap) begleitet durch den Verkauf der Vermögensverwaltungs-Sparte Pioneer halte man auch bei der UniCredit für wahrscheinlich, die am 13. Dezember ihr Strategie-Update präsentieren werde, glaubt Independent Research.

Dem vergleichsweise niedrigen Bewertungsniveau (KBV 2016e: 0,2; Peer Group: 0,6) stünden bei der UniCredit mittelfristig die bedingt durch das Niedrigzinsumfeld moderaten Ertragsperspektiven und kurzfristig die Unsicherheit über den Ausgang des Referendums über die Verfassungsreform in Italien gegenüber, lautet das Resumee. Entsprechend habe sich die Aktie zuletzt sehr volatil gezeigt.