Analysteneinschätzung
16:03 Uhr, 20.11.2020

TESLA: Vom Autoverkäufer zum Softwareunternehmen

Tesla steht laut Morgan Stanley vor einem Systemwechsel: vom Autoverkauf hin zu einem margenstarken und kontinuierliche Einnahmen generierenden Software- und Dienstleistungsunternehmen.

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  • Tesla Inc.
    ISIN: US88160R1014Kopiert
    Kursstand: 495,956 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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New York (Godmode-Trader.de) - Tesla hat wieder die Gunst des Research-Teams von Morgan Stanley inne. Morgan-Stanley-Analyst Adam Jones hob am Mittwoch dieser Woche die Aktie des E-Autobauers zum ersten Mal seit drei Jahren auf „Overweight“ an. Zuvor hatte Morgan Stanley den Titel mit „Equal-Weight“ bewertet. Insofern ist die Hochstufung äußerst beachtlich und hatte entsprechend auch eine positive Kursreaktion zur Folge. Das Kursziel wurde von 360 auf 540 Dollar erhöht. Das bedeutet ein Kurspotenzial von 22 Prozent. Am Donnerstag erreichte die Aktie ein neues Allzeithoch bei etwas über (Korrektur) 508 Dollar.

Jones ist überzeugt, dass der E-Autohersteller vor einem „tiefgreifenden Geschäftwechsel" steht: vom reinen Autoproduzenten und -verkäufer zum margenstarken Software- und Dienstleistungsunternehmen mit wiederkehrenden, kontinuierlichen Einnahmen. „Wenn man Tesla allein nach seinen Autoverkäufen bewertet, ignoriert man die vielen Geschäfte, die in der Firma mittlerweile eingebettet sind“. Das Elektrofahrzeuggeschäft sei für Tesla und CEO Elon Musk nur die „Eintrittskarte" für die „Erschließung viel größerer potenzieller Märkte“.

Um Teslas zukünftiges Gewinnpotenzial besser einschätzen zu können, geht Jonas dazu über, die Einnahmen aus Software-/verbundenen Fahrzeugdienstleistungen in die Gewinn- und Bewertungsprognosen mit einzubeziehen. Da die Gesamtzahl der Tesla-Fahrzeuge in der Welt im kommenden Jahr voraussichtlich die Zahl von 2,1 Mio. überschreiten wird, ist ein tieferes Verständnis der Einnahmeströme, die mit jedem einzelnen Auto erzielt werden können, nötig und gerechtfertigt", schrieb Jones in seiner Studie.

Morgan Stanley's U-Turn in Sachen Tesla erfolgte einen Tag nach der Ankündigung des Indexbetreibers Standard & Poor's vom Dienstag, dass der Elektroautohersteller ab dem 21. Dezember im S&P 500-Index gelistet sein wird. Der Schritt war seit Monaten erwartet worden, da Tesla die Wall Street mit guten Zahlen positiv überrascht hat, was wiederum die Bewertung auf neue Höhen trieb.

Das Zukunftspotenzial des E-Auto-Hersteller ist das eine, das andere die Qualität der Produkte, die dem Image helfen, aber auch schaden können. Hier hat Tesla offenbar Nachholbedarf. „Consumer Reports“ (CR), die weltweit größte Verbraucherorganisation, hat Tesla in der diesjährigen Zuverlässigkeitsumfrage von Autoherstellern auf den vorletzten Platz gesetzt. Die Verbraucherschutzorganisation hat dabei vor allem Probleme mit dem Model Y festgestellt. Das Model Y habe eine unterdurchschnittliche Zuverlässigkeit und könne daher von CR nicht empfohlen werden“, hieß es. Qualitätsprobleme gebe es vor allem mit Karosserieteilen und Lack.

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4 Kommentare

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  • mariahellwig
    mariahellwig

    "Qualitätsprobleme gebe es vor allem mit Karosserieteilen und Lack."

    Vielleicht hilft ein Over-The-Air-Update. Tesla hat viele Geschäftsfelder, macht aber alles nur halb.

    Auf dem Feld der Energiespeicher(Powerwall) ist Tesla ja auch tätig. Spricht man mit Fachleuten, winken die alle ab. Halbherzig umgesetzt. Laufend wird eine neue Kuh durchs Dorf getrieben, die begründet, warum der Tesla Kurs sich in Kürze verdoppelt.

    16:40 Uhr, 22.11.2020
  • mariahellwig
    mariahellwig

    wer soll denn bei Tesla Komponenten kaufen? Kein Autohersteller dieser Welt wird das machen. Google hat es mit Android Auto schon nicht leicht bei den Großen zu punkten. Und Google ist kein Wettbewerber. Kein Automobilhersteller mit Verstand macht sich so abhängig. Der Trend geht eindeutig dahin eigene Kompetenzen aufzubauen.

    13:20 Uhr, 22.11.2020
  • LukiLuke
    LukiLuke

    Danke für diesen Blickwinkel.

    17:01 Uhr, 20.11.2020

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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