Analysteneinschätzung
17:30 Uhr, 26.06.2019

TESLA: Musk und die Ankündigungen

Das Analysehaus Jefferies hat das Kursziel für Tesla von 400 auf 300 US-Dollar gesenkt, aber die Einstufung nach den jüngsten Kursverlusten auf "Buy" belassen.

Erwähnte Instrumente

  • Tesla Inc.
    ISIN: US88160R1014Kopiert
    Kursstand: 224,590 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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New York/ Hannover (Godmode-Trader.de) - Tesla lieferte im ersten Quartal 2019 rund 63.000 Autos aus, nachdem im vierten Quartal 2018 noch 90.700 Einheiten verkauft wurden. Im ersten Quartal 2018 lagen die Auslieferungszahlen bei 29.980 Fahrzeugen. Die Fahrzeug-Produktion belief sich im ersten Quartal 2019 auf ca. 77.100 (Q4 2018: 86.555, Q1 2018: 34.494) Einheiten. Der Bestand der liquiden Mittel per 31.03.2019 ging gegenüber dem 31.12.2018 von 3,686 Mrd. auf 2,198 Mrd. Dollar zurück, was insbesondere auf die Rückzahlung einer Wandelanleihe zurückzuführen ist.

Sollte das neue Werk in Shanghai die Massenproduktion früh im vierten Quartal 2019 aufnehmen, sieht sich das Unternehmen in der Lage, 2019 rund 500.000 Fahrzeuge zu fertigen. Da die Auswirkungen höherer Auslieferungszahlen und von Kostensenkungen voll zum Tragen kommen sollen, erwartet die Unternehmensführung, den Verlust im zweiten Quartal deutlich zu reduzieren und im dritten Quartal in die Gewinnzone zurückzukehren.

Nach einem beeindruckend schlechten Auftaktquartal 2019 habe Tesla-Chef Elon Musk auf der Hauptversammlung Mitte Juni Rekordauslieferungen für das zweite Quartal des laufenden Jahres versprochen, weiß NordLB-Analyst Frank Schwope in einer am Dienstag vorgelegten Studie. Früheren Angaben zufolge rechne Tesla für das zweite Quartal mit der Auslieferung von 90.000 bis 100.000 Elektroautos. Darüber hinaus solle das Unternehmen auf dem Weg sein, das Produktionsziel für das Gesamtjahr zu erreichen.

Für 2019 rechne die Unternehmensführung weiterhin mit 360.000 bis 400.000 Fahrzeug-Auslieferungen, was einer Steigerung von ca. 45 bis 65 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspreche. Er erwarte hingegen lediglich rund 350.000 Auslieferungen, so Schwope. Für das zweite Quartal rechne er mit rund 85.000 Auslieferungen.

Im zweiten Quartal 2019 einen Auslieferungsrekord einzufahren, stelle Tesla vor keinerlei Hürden, werde doch die Produktion des Model 3 sukzessive hochgefahren, ist Schwope überzeugt. Es wäre eher eine Überraschung sollte Tesla keinen Auslieferungsrekord schaffen. (Ein anderes Bild zeichnet ein Bericht des Branchenblogs „Electrek“, demzufolge seine Ziele verfehlen werde. Bislang habe das Unternehmen in Nordamerika lediglich rund 49.000 Wagen verkauft. Es seien zwar noch über 12.000 zusätzliche Bestellungen vorhanden, so dass Tesla zum Quartalsende auf rund 61.000 Auslieferungen kommen könnte. Da der Großteil des Geschäfts jedoch weiterhin auf Nordamerika entfalle, dürfte der Rekord von weltweit 90.700 Autos aus dem letzten Vierteljahr 2018 schwer zu erreichen sein, so der Blog).

Andeutungen Musks im Rahmen der Hauptversammlung, dass im nächsten Jahr Tesla-Robotaxis auf den Straßen unterwegs sein werden, hält Analyst Schwope hingegen für wenig wahrscheinlich. Einmal mehr verspreche Elon Musk eine glänzende Zukunft und kaschiere damit, dass er die Gegenwart nicht im Griff habe. Der Konzern müsse noch beweisen, dass er nachhaltig Geld verdienen kann, und dass die Fahrzeuge qualitativ hochwertig seien. Die NordLB rechnet nicht vor 2020 mit schwarzen Zahlen beim Jahresergebnis und reduziert das Kursziel für die Tesla-Aktie auf 200,00 Dolalr, bestätigt aber das Anlageurteil „Verkaufen“.

Die Analysten von Jefferies sind hingegen zuversichtlich, dass die Nachfragesorgen übertrieben sind und sich die industrielle Effizienz verbessert. Die finanzielle Entwicklung sollte in den kommenden Monaten mit der Ausweitung der Produktion und der Modellpalette des Elektroautobauers gleichwohl weiter stark schwanken, schrieb Analyst Philippe Houchois. Seine gekürzten Schätzungen spiegelten dies wider.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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