Sojabohnen: Rekordhohe chinesische Importe
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Erstmals importierte China im Juli in einem Monat mehr als zehn Millionen Tonnen Sojabohnen. Dies waren 30 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Allerdings besteht kein Anlass zu übermäßiger Euphorie, wie die Rohstoffanalysten der Commerzbank im „TagesInfo Rohstoffe“ schreiben.
Denn zum einen dürfte ein Teil der Juli-Importe eine Nachholbewegung für den schwachen Juni gewesen sein. Damals hätten zwar bereits viele Schiffe in den Häfen auf ihre Entladung gewartet, die Ware sei aber nicht ins Land geholt worden. Denn die chinesischen Ölmühlen litten der Nachrichtenagentur Reuters zufolge bereits seit Februar mit Ausnahme weniger Tage unter negativen Verarbeitungsmargen, heißt es weiter.
„Hintergrund sind die hohen Bestände an zur Verfütterung in der Tierhaltung genutztem Sojamehl im Land. Diese befinden sich auf dem höchsten Stand seit Beginn der Datenreihe vor sechs Jahren. Es wird berichtet, dass vereinzelt bereits Sojabohnen unter Verlust reexportiert werden, die vorher möglicherweise ohne ausreichende Kreditzusagen geordert worden waren. Von daher dürften die kommenden Monate deutlich schwächer ausfallen“, so die Commerzbank-Analysten.
Die Nachfrage nach Sojabohnen steige weiterhin stärker als die chinesische Eigenproduktion. Das US-Landwirtschaftsministerium USDA schätze den Verbrauch auf 108 Millionen Tonnen nach 101,5 Millionen Tonnen im Jahr 2016/17, heißt es weiter. „Das Nationale Chinesische Informationszentrum für Getreide und Ölsaaten (CNGOIC) erwartet zwar für 2017/18 eine 10,8 Prozent höhere Sojabohnenernte als im Vorjahr. Mit 14,4 Millionen Tonnen würde aber auch dann nur ein kleiner Teil des Verbrauchs aus heimischer Produktion gedeckt. Das USDA geht daher davon aus, dass die chinesischen Sojabohnenimporte 2017/18 um 3,3 Prozent auf 94 Millionen Tonnen steigen“, so die Commerzbank-Analysten.
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