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16:15 Uhr, 11.07.2018

Sojabohnen: China hält nach Alternativen Ausschau

China will künftig mehr Sojabohnen aus anderen Ländern einführen, um die Abhängigkeit von den USA zu verringern, doch den Analysten der Commerzbank zufolge wird es kaum gelingen, US-Sojabohnen vollständig zu ersetzen.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Sojabohnenpreis reagiert mit nochmaligen Abschlägen auf die neuerliche Eskalation im US-Handelsstreit mit China. Dabei standen Sojabohnen bereits auf der Liste von Produkten, die China als Antwort auf die Ende letzter Woche in Kraft getretenen US-Strafzölle mit einem Einfuhrzoll belegt hat.

Der Chef der für die Getreideeinfuhren zuständigen Behörde COFCO habe in einem Interview in den chinesischen Staatsmedien gesagt, dass man mehr Sojabohnen aus anderen Ländern einführen wolle, um die Abhängigkeit von den USA zu verringern. Kurzfristig wolle man dabei auf Sojabohnen aus Lateinamerika und auf andere Ölsaaten wie Raps, Sonnenblumen sowie verschiedene Pflanzen- und Fischmehle zurückgreifen. Eine weitere Option sei, mehr Fleisch einzuführen, um den Futtermittelbedarf im Land zu senken. Langfristig erhoffe man sich weiteres Anbaupotenzial für Sojabohnen in Südamerika und in der Schwarzmeerregion. Dies dürfte den Rapsimporteuren in Europa nicht gefallen, da die Ukraine ein bedeutender Rapslieferant sei, heißt es weiter.

„Trotz all dieser Überlegungen wird es China nicht gelingen, US-Sojabohnen vollständig zu ersetzen. Dafür ist die Menge schlichtweg zu groß. Im letzten Jahr importierte China 32,9 Millionen Tonnen Sojabohnen aus den USA, was einem Drittel der weltweiten Lieferungen entsprach. Die weltweiten Rapsimporte lagen 2017/18 laut USDA bei 16,5 Millionen Tonnen, wovon 4,6 Millionen Tonnen bereits nach China gingen. Die weltweiten Importe von Sonnenblumenmehl betrugen 7,25 Millionen Tonnen“, so die Commerzbank-Analysten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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