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09:47 Uhr, 10.04.2018

Sojabohnen: Androhung von Strafzöllen beeinflusst Handelsströme

Chinesische Importeure reagieren den Commerzbank-Analysten zufolge bereits mit einer erhöhten Nachfrage nach brasilianischer Ware auf die Gefahr, dass bei der Einfuhr von US-Sojabohnen nach China Strafzölle fällig werden könnten.

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  • Soja
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Handelsstreit zwischen den USA und China bleibt in aller Munde – und wird sogar als Begründung für eine zunächst unerwartete Preisentwicklung herangezogen. So hat sich der wenig überraschende Rückgang, mit dem der Sojabohnenpreis zunächst auf die Androhung chinesischer Strafzölle auf Importe aus den USA reagiert hatte, inzwischen in ein Plus gedreht. Mit rund 1.060 US-Cent je Scheffel notieren Sojabohnen in Chicago wieder so hoch wie vor einem Monat, wie die Analysten der Commerzbank im aktuellen „TagesInfo Rohstoffe“ schreiben.

Grund seien die stark gestiegenen Preise für Sojabohnen aus Brasilien, das als eindeutiger Profiteur von möglichen Strafzöllen auf US-Sojabohnen durch China gelte. Letzte Woche habe sich der Preisabstand zwischen brasilianischen und US-Sojabohnen auf ein Rekordhoch ausgeweitet. Denn offensichtlich reagierten chinesische Importeure bereits mit einer erhöhten Nachfrage nach brasilianischer Ware auf die Gefahr, dass bei der Einfuhr von US-Sojabohnen nach China Strafzölle fällig werden könnten, heißt es weiter.

„Dann aber hatte das US-Landwirtschaftsministerium neue Vertragsabschlüsse privater US-Exporteure über fast 590 Tsd. Tonnen Sojabohnen bestätigt. Für einen Großteil der Menge gibt es keine genauen Angaben zu den Käufern. Doch es wird davon ausgegangen, dass dies insbesondere Verarbeiter in EU-Ländern und hier wohl vor allem in Deutschland und den Niederlanden sind, die von teuren brasilianischen auf günstigere US-Sojabohnen umschwenken. Dies dürfte die im Frühsommer meist schwachen US-Sojabohnenexporte stützen“, so die Commerzbank-Analysten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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