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10:11 Uhr, 12.01.2023

Soja: Schlechter Erntestart in Brasilien

Ein verzögert an den Markt kommendes Sojabohnenangebot aus Brasilien könnte nach Einschätzung von Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch die Preise steigen lassen, zumal im Nachbarland Argentinien dürrebedingte Ernteausfälle zu erwarten seien.

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Die Sojabohnenernte in Brasilien startet nur zögerlich. Laut dem Agrarberatungsunternehmen AgRural waren am Donnerstag letzter Woche erst 0,04 Prozent der Fläche abgeerntet. Im Vorjahr waren es zum selben Zeitpunkt 0,2 Prozent. AgRural führt dies auf feuchtigkeitsbedingte Unterbrechungen der Erntearbeiten u.a. im größten Anbaustaat Mato Grosso zurück, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

„Zudem kam es in einem anderen Bundesstaat zu wetterbedingten Verzögerungen bei der Pflanzenentwicklung. Bislang entwickelt sich die Ernte in den meisten Regionen jedoch gut. Allerdings könnte anhaltende Hitze und Trockenheit im südlichsten Anbaustaat Rio Grande do Sul dazu führen, dass das Erntepotenzial dort reduziert wird. Mitte Dezember prognostizierte AgRural die brasilianische Sojabohnenernte 2022/23 auf rekordhohe 153,6 Millionen Tonnen“, so Fritsch.

Auch die Vermarktung der Ernte komme nur schleppend voran. Wie das Beratungsunternehmen Safra & Mercado mitgeteilt habe, seien am Freitag erst 28,5 Prozent der Sojabohnenernte verkauft worden. Vor einem Jahr seien es zu diesem Zeitpunkt bereits 36,5 Prozent gewesen, vor einem Monat 23,6 Prozent, heißt es weiter.

„Die gewalttätigen Proteste von Anhängern des ehemaligen Präsidenten Bolsonaro vom Wochenende haben zu Sorgen geführt, dass es zu Verzögerungen beim Transport kommen könnte. Allerdings scheint diese Gefahr gebannt. Ein verzögert an den Markt kommendes Sojabohnenangebot aus Brasilien könnte die Preise steigen lassen, zumal im Nachbarland Argentinien dürrebedingte Ernteausfälle zu erwarten sind“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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