Fundamentale Nachricht
10:53 Uhr, 21.01.2022

Soja/Mais: Preise auf bzw. nahe Mehrmonatshochs

Der Maispreis profitiert vom reduzierten Ernteausblick für die beiden wichtigsten Maisproduzenten- und -exportländer Südamerikas und hat sich dem Ende Dezember verzeichneten Sechseinhalbmonatshoch angenähert. Der Sojabohnenpreis stieg gestern auf ein Siebenmonatshoch von knapp 1.430 US-Cent je Scheffel.

Erwähnte Instrumente

  • Mais
    ISIN: XC000A0AEZE1Kopiert
    Kursstand: 611,36 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Soja
    ISIN: US12492A1079Kopiert
    Kursstand: 1.420,60 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Sojabohnenpreis stieg gestern auf ein Siebenmonatshoch von knapp 1.430 US-Cent je Scheffel. Grund sind anhaltende Sorgen vor einem geringeren Angebot aus Südamerika, nachdem das US-Landwirtschaftsministerium und der Internationale Getreiderat ihre Ernteprognosen für Brasilien und Argentinien deutlich reduziert hatten, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Dadurch steige die Nachfrage nach US-Sojabohnen, was sich in höheren US-Exporten niederschlagen dürfte. Das USDA habe am Nachmittag die wöchentlichen Exportzahlen für die letzte Woche veröffentlicht. Von Reuters befragte Analysten erwarteten eine Spanne zwischen 700.000 und 1,5 Millionen Tonnen, nachdem in der Woche zuvor 918.000 Tonnen gemeldet worden seien, heißt es weiter.

„Eine stärkere Nachfrage nach US-Sojabohnen macht sich auch in aktuellen Daten aus China bemerkbar. Laut chinesischer Zollbehörde importierte China im Dezember 6,09 Millionen Tonnen Sojabohnen aus den USA. Das waren 68 Prozent mehr als im Vormonat und vier Prozent mehr als im Vorjahr. Die Sojabohnenlieferungen aus Brasilien stiegen zwar ebenfalls um 80 Prozent gegenüber dem Vormonat. Sie lagen mit 2,12 Millionen Tonnen aber nur etwas mehr als halb so hoch wie vor einem Jahr“, so Fritsch.

Der Maispreis habe zuletzt ebenfalls vom reduzierten Ernteausblick für die beiden wichtigsten Maisproduzenten- und -exportländer Südamerikas profitiert. Er sei sowohl gestern als auch am Tag zuvor auf 615 US-Cent je Scheffel gestiegen und habe sich damit dem Ende Dezember verzeichneten Sechseinhalbmonatshoch angenähert. Für zusätzlichen Auftrieb habe der starke Anstieg der Ölpreise gesorgt. Denn dadurch werde die Herstellung von Ethanol attraktiv, heißt es weiter.

„In der letzten Woche stieg die Ethanolproduktion in den USA laut US-Energieministerium auf 1,05 Millionen Barrel pro Tag. Seit Oktober bewegt sie sich in einer Spanne zwischen einer und 1,1 Millionen Barrel pro Tag, nachdem sie sich in den Monaten zuvor meist unter einer Million Barrel pro Tag bewegt hatte. Das USDA hatte seine Schätzung für die US-Maismenge, die im laufenden Erntejahr der Ethanolproduktion zugeführt wird, um 75 Millionen auf 5,325 Milliarden Scheffel nach oben revidiert. Das sind zudem knapp 300 Millionen Scheffel mehr als im Vorjahr“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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