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14:20 Uhr, 08.07.2020

Selten so viel Rückenwind für GOLD wie derzeit

Der Goldpreis ist am Mittwoch erstmals seit 2011 wieder über 1.800 US-Dollar gestiegen. Begleitet wird der Preisanstieg von einer starken Nachfrage nach dem gelben Edelmetall.

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    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.802,31006 $/oz. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Analysten der Commerzbank sprachen in einem Tageskommentar schon vergangene Woche von der „Anziehungskraft“ der Marke von 1.800 US-Dollar/Unze für den Goldpreis. Diese Kraft hat heute gezogen. Der Goldpreis ist am Vormittag erstmals seit 2011 wieder über die runde Schwelle von 1.800 US-Dollar gestiegen und ist im Grunde „unaufhaltsam“ auf dem Weg in Richtung seines Rekordhochs aus dem September 2011 bei 1.921 Dollar. Zuletzt kostete die Feinunze 1.802 US-Dollar. In Euro gerechnet hatte der Goldpreis bereits im Mai ein neues Rekordhoch bei 1.633 Euro erreicht.

Begleitet wird der Preisanstieg von einer starken Nachfrage nach dem gelben Edelmetall. Vor allem aufgrund der Sorge vor einer zweiten Corona-Welle und den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie, sowie generell die extrem lockere Geldpolitik führender Notenbanken lässt das Edelmetall für Anleger interessant werden. Viele Gold-Anleger sehen das Investment als Absicherung gegen Verluste in anderen Teilen ihres Portfolios, insbesondere in Krisenzeiten.

Laut Daten des Anbieters BullionVault treibt die Corona-Krise die Nachfrage nach Gold stärker an als die globale Finanzkrise 2011, jedenfalls unter deutschen Anlegern. Der Gold-Investor-Index Deutschland stellte von Januar bis Juni 2020 einen Halbjahresrekord von 68,6 auf und übertraf damit den Durchschnitt der zweiten Jahreshälfte 2011, dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise , um 9,2 Prozent, berichtete der Anbieter für direktes Anlagegold. „Das wahre Ausmaß der Coronavirus-Katastrophe ist noch lange nicht erkennbar, weder bei den Infektionsraten noch bei den wirtschaftlichen Auswirkungen. Die anhaltende Nachfrage nach physischem Edelmetall spiegelt diese Unsicherheit wider. Da Studien zur Entwicklung der Pandemie zunehmend in Frage gestellt werden, sucht eine Rekordzahl von Anlegern eine gewisse Stabilität für ihre Ersparnisse in Form von Gold“, erklärt Adrian Ash, Director of Research bei BullionVault, die steigende Nachfrage.

Gold habe in diesem Jahr bereits neue Allzeithochs in jeder anderen Währung erreicht, aber die jüngsten Ereignisse in Richtung des Rekordhochs in Dollar des Jahres 2011 „zieht eine Flut von neuem Interesse auf sich“, so Ash weiter. „Wir beobachten ein Art „Fear of Missing Out“ bei Anlegern. Dieses Phänomen könnte einen dramatischen Aufschwung auslösen, wenn sich die wirtschaftlichen, gesundheitlichen und politischen Nachrichten weiter verdunkeln“.

Um die negativen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu dämpfen, haben viele Staaten Rekord-Staatsdefizite angehäuft, die Notenbanken blähten ihre Bilanzen massiv aus. Chinas Machtergreifung in Hongkong verschärft die geopolitischen Spannungen im Vorfeld der US-Wahlen im November, und auch ein No-Deal-Brexit wird immer wahrscheinlicher. So viel Rückenwind für Gold war selten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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