Analysteneinschätzung
18:34 Uhr, 12.03.2018

RWE steigt zum wichtigen Player bei Erneuerbaren auf - Belastungsfaktor "Kohle" bleibt

Die DZ Bank bestätigt das Anlageurteil „Halten“ für RWE. Die deutliche relative Verringerung des CO2-Abdrucks und die deutliche Stärkung des Erneuerbaren Energien-Bereichs halten die Experten für sinnvoll.

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  • RWE AG
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Aus der geplanten Aufspaltung von innogy erhält der Energieversorger RWE das Erneuerbare Energiengeschäft. Zudem ist vorgesehen, dass RWE auch den weitgehenden Teil des Erneuerbaren Energien-Geschäfts von E.ON, die Minderheitsbeteiligungen von E.ON an den Kernkraftwerken Emsland und Gundremmingen, das Gasspeichergeschäft von innogy sowie den Anteil am österreichischen Versorger Kelag erhält. Dafür erhält RWE eine Beteiligung an E.ON von 16,67 Prozent. RWE zahlt im Gegenzug E.ON 1,5 Mrd. Euro in bar.

RWE würde sich auf die Stromerzeugung konzentrieren und einer der wichtigsten Player im Erneuerbaren Energien-Bereich nicht nur in Europa, sondern auch in den USA werden, betonte DZ Bank-Analyst Werner Eisenmann in einer Studie von Montag. Mit einem breit diversifizierten Portfolio an erneuerbaren und konventionellen Kraftwerken, das mit einer gemeinsamen Handelsplattform vernetzt sei, wäre RWE nach seiner Einschätzung gut positioniert, um von der Energiewende profitieren zu können, so Eisenmann. „Die Erneuerbaren Energien würden dabei einen relativ stabilen Ertrag abwerfen, während der konventionelle Bereich von Engpässen in der Umbruchphase, wenn die Atomkraftwerke abgeschaltet werden oder wetterbedingt eine geringe Produktion von Erneuerbarer Energie vorhanden ist, profitieren“.

Zudem würde die Beteiligung an E.ON aus seiner Sicht einen stetigen Dividendenstrom generieren, um die Rückstellungen (Atomrückbau, Pensionen) und die Dividendenzahlung von RWE teilweise abzusichern.

Analyst Eisenmann bestätigt sein Anlageurteil „Halten“ für RWE. Die deutliche relative Verringerung des CO2-Abdrucks und die deutliche Stärkung des Erneuerbaren Energien-Bereichs halte er für sinnvoll. Zudem gebe die Bewertung der innogy-Transaktion (Basis: 36,76 Euro) etwas Luft im Bewertungsmodell. Ferner sollte die Beteiligung an E.ON einen soliden Cashflow (Dividendenzahlung) generieren. Dies sei aber mit dem heutigen Kursanstieg der RWE-Aktie bereits verarbeitet.

Andererseits verschwinde durch die Transaktion nicht der hohe Anteil an Kohle und Braunkohle der tendenziell mit Gegenwind verbunden sei. Abseits der Aufspaltung von innogy dürfte der verlorene Prozess gegen Uniper sich negativ in der Gewinnentwicklung niederschlagen.
Allerdings konzentriere sich der konventionelle Bereich noch zu stark auf Kohle und insbesondere Braunkohle. Ein Zukauf von Gaskraftwerken könnte hier Abhilfe leisten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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