RWE: Positiver Sektortrend
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Energiekonzern RWE erhöhte über Nacht sein Grundkapital um 10 Prozent oder 61,5 Mio. Aktien in einem beschleunigten Platzierungsverfahren unter Ausschluss des Bezugsrechts. Die Platzierung richtete sich ausschließlich an institutionelle Investoren. Die neuen Aktien wurden mit einem Abschlag von 5 Prozent gegenüber dem gestrigen Schlusskurs zu einem Preis von 32,55 Euro veräußert. Der Gesamterlös beträgt 2 Mrd. Euro, womit sich das den Aktionären zurechenbare Eigenkapital um ca. 12,5 Prozent erhöht.
Die neuen Aktien sind für 2020 voll dividendenberechtigt und RWE strebt weiterhin eine Erhöhung der Dividende auf 0,85 Euro (+6,25 %) an. Die Einnahmen sollen für Investitionen in den zusätzlichen, kurzfristigen Ausbau des Portfolios an Erneuerbaren Energien, für die Weiterentwicklung der Projektpipeline und für weitere, sich mittel- und langfristig bietende Wachstumsoptionen verwendet werden. Teile des Erlöses dienen der Finanzierung der kürzlich angekündigten Akquisition der 2,7-GW-Pipeline von Nordex und der Realisierung dieser Pipeline. Leicht negativ ist nach Erachten der DZ Bank, dass neue mittelfristige Ziele erst relativ spät, nach dem Sommer 2021, präsentiert werden sollen.
Das Timing für eine Kapitalerhöhung war aus Sicht der Bank-Analysten ideal, da die RWE-Aktie der Coronakrise bisher die kalte Schulter gezeigt, und der Kurs sich seit 2017 ungefähr verdreifacht habe. Zudem notiere die Aktie derzeit auf Jahreshöchstständen. „Es besteht derzeit ein hohes Interesse an auf Erneuerbare Energien fokussierte Unternehmen“, betont Analyst Werner Eisenmann. Wichtiger sei aber, dass „das Umfeld für profitables Wachstum derzeit positiv ist und viele Opportunitäten vorhanden sind, die durch die Expertise von RWE sowie das frische Kapital besser und flexibler genutzt werden können“.
Neben der Entwicklung der Nordex-Pipeline und einer organischen Erweiterung der Pipeline könne er sich auch weitere Akquisitionen von Projektentwicklern vorstellen. Unterstützung komme zudem von den grün angehauchten Investitionsprogrammen vieler Regierungen und der EU. Mit dem Thema Wasserstoff böten sich mittel- bis langfristig weitere Wachstumsperspektiven. „Der positive Sektortrend und die sich daraus ergebenden Opportunitäten bei Erneuerbaren Energien und Wasserstoff können nun besser erschlossen werden und in zusätzliche Gewinne transferiert werden. Aber auch von möglichen Versorgungsengpässen im Zuge dieser Energiewende sollte RWE profitieren“, so Eisenmann. Die Vereinbarungen zum Kohleausstieg würden zudem Planungssicherheit liefern und von der Coranakrise sei der Konzern nur in sehr geringem Ausmaß betroffen.
Das US-Analysehaus Bernstein Research meinte: Mit einer überraschenden Kapitalerhöhung verwässere der Energiekonzern zwar kurzfristig die Gewinne, erhöhe aber seine Flexibilität für ein mittel- bis langfristig dynamischeres Wachstum. Goldman Sachs schrieb: Sollte RWE mit dem eingenommenen Geld die Stromkapazitäten in den kommenden zehn Jahre um schätzungsweise 500 Megawatt jährlich erhöhen, könnten rund 2 Mrd. Euro an zusätzlichem Wert geschaffen werden. Das entspräche 3 Euro je RWE-Aktie.
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