RWE: Kommt die "Verwässerung durch die Hintertür"?

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Das Analysehaus Independent Research bewertet die Stammaktie von RWE weiterhin mit „Halten“ und einem unveränderten Kursziel von 16,00 Euro.

Die RWE-Tochtergesellschaft innogy, von der ein zehnprozentiger Anteil per Kapitalerhöhung an die Börse gebracht werden soll (Ende 2016), hat die BELECTRIC Solar & Battery erworben. Das Unternehmen errichtet und wartet Freiflächen-Solarkraftwerken und entwickelt Großbatterien. Der Kaufpreis für das Unternehmen, das in 2015 ein bereinigtes EBITDA im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich erwirtschaftet, liegt im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Der Zukauf ist seiner Einschätzung zufolge strategiekonform, da innogy im Bereich der Erneuerbaren Energien verstärkt auch in den Bereich Solar expandieren wolle, nachdem bisher im Portfolio die Windkraft dominiere, so Analyst Sven Diermeier in einer Studie von Dienstag. Zudem gewinne die Speichertechnologie zunehmend an Bedeutung

Dass die Bundesregierung bei der Regelung zur Finanzierung des Kernenergieausstiegs offenbar bereit sei, auch Verträge mit den AKW-Betreibern abzuschließen, werte er positiv für RWE. Der KFK-Vorschlag (u.a. Risikoaufschlag von 35 %, entspricht für RWE rund 1,6 Mrd. Euro), den die Bundesregierung nahezu deckungsgleich umsetzen wolle, bedeute für den Konzern erhebliche finanzielle und bilanzielle Belastungen, aber auch einen deutlichen Abbau der Risiken durch die Enthaftung für die Zwischen- und Endlagerung des Atommülls.

Independent Research erwartet aber bei RWE keine Kapitalerhöhung, sondern einen Verkauf von innogy-Anteilen („Verwässerung durch die Hintertür“).