Analysteneinschätzung
16:50 Uhr, 14.03.2017

RWE erhöht seinen finanziellen Handlungsspielraum

Die Analysten der NordLB raten weithin zum Kauf der Aktie von RWE. Das Kursziel wurde von 16 auf 17 Euro angehoben.

Erwähnte Instrumente

  • RWE AG
    ISIN: DE0007037129Kopiert
    Kursstand: 14,470 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • innogy SE
    Kursstand: 35,295 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Hannover (Godmode-Trader.de) - Die Analysten der NordLB raten weithin zum Kauf der Aktie von RWE. Das Kursziel wurde von 16 auf 17 Euro angehoben.

Bei der Präsentation der endgültigen Geschäftszahlen 2016 von RWE blieben größere Überraschungen erwartungsgemäß aus, und die bereits veröffentlichten Ertragskennziffern wurden bestätigt.

Erstmalig veröffentlicht wurde der Umsatz 2016, der vor dem Hintergrund rückläufiger Mengen und Preise im Gasvertrieb, von Absatzrückgängen bei Privat- und Gewerbekunden im Stromgeschäft sowie negativer Auswirkungen aufgrund der Abwertung des britischen Pfunds zum Euro auf 45,883 Mrd. Euro gesunken war.

Wie berichtet führten die Erhöhung der Kernenergierückstellungen, Wertberichtigungen sowie weitere Effekte aus der Marktbewertung von Derivaten zu einem negativen anteiligen Nettoergebnis von 5,710 Mrd. Euro. Der Dividendenvorschlag sieht für die Inhaber der Stammaktien unverändert die abermalige Aussetzung der Dividende (Vorzugsaktie: 0,13 Euro) vor.

Im laufenden Geschäftsjahr will RWE ein bereinigtes EBITDA in der Spanne von 5,4 bis 5,7 Mrd. Euro sowie ein bereinigtes Nettoergebnis von 1,0 bis 1,3 Mrd. Euro erreichen. Zudem wird eine perspektivische Dividende in Höhe von 0,50 Euro angestrebt, die in den Folgejahren mindestens beibehalten werden soll.

Die von RWE präsentierten Geschäftszahlen 2016 lagen auf operativer Basis zum Teil sogar über den eigenen sowie den allgemeinen Erwartungen, schrieb Analyst Holger Fechner in einer Studie vom Dienstag. Doch habe der Konzern nochmals hohe zusätzliche Belastungen verkraften müssen. Entsprechend sei der Hauptversammlung abermals die Aussetzung der Dividende für die Stammaktie vorgeschlagen worden.

Dagegen habe sich mit dem erfolgreichen Börsengang von Innogy der finanzielle Handlungsspielraum deutlich erhöht, der zur Finanzierung der Altlasten aus dem Kernenergieausstieg genutzt werden soll. Zudem sei die Nettoverschuldung weiter gesenkt worden. Bei der Neuausrichtung wolle der Energiekonzern Treiber neuer Lösungen für Versorgungssicherheit sein, was zudem wirtschaftlich Chancen bieten würde.

Gerüchte um ein Verkaufsinteresse der Tochter Innogy habe der Vorstand zwar dementiert, dies untermauere aber die Werthaltigkeit dieser Finanzbeteiligung, die im deutlichen Gegensatz zur Marktkapitalisierung von RWE stehe.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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