Rohöl: Preismacht mit Sanktionen
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London (Godmode-Trader.de) - Venezuela steckt in der Krise: Die Wirtschaft des Landes kollabiert, das Bruttoinlandsprodukt halbierte sich, in US-Dollar gerechnet, innerhalb der vergangenen fünf Jahre. Das Volumen der Erdölexporte – die einzige wichtige Einnahmequelle des Landes – fiel drastisch. Zu allem Überfluss wurden diese jüngst mit Sanktionen seitens der USA belegt. Und der Machtkampf zwischen Nicolás Maduro und seinem Kontrahenten Juan Guaidó sowie ihren jeweiligen Unterstützern setzt sich fort.
Die Sanktionen der USA gegen die venezolanische Ölindustrie haben den Druck auf die Regierung Maduro erheblich erhöht, was in Verbindung mit möglichen weiteren Maßnahmen anderer Länder, die Maduro nicht als legitime Autorität in Venezuela anerkennen, eine hohe Wahrscheinlichkeit für politische Veränderungen auslösen können. Die politischen Bedingungen vor Ort deuten jedoch auch darauf hin, dass sich dieses Zeitfenster für Veränderungen schnell schließen könnte.
Die Aussichten für die Ölförderung in Venezuela hängen weiterhin stark von der politischen Situation ab. Die Analysten von Barclays halten einen Rückgang der Produktion im zweiten Quartal von bis zu 700.000 Barrel pro Tag für möglich. „Wir glauben, dass es in dem Fall Venezuela besondere Faktoren gibt, die Sanktionen potenziell wirksamer machen als in anderen Fällen, darunter die hohe Integration Venezuelas in den US-Markt, die wirtschaftliche Konzentration in einem kapital- und technologieintensiven Sektor wie Öl und der multilaterale Ansatz“, so Barclays-Analyst Alejandro Arreaza.
Vom staatlichen Ölkonzerns PDVSA hieß es gestern, dass die Ölproduktion bis Ende Februar um 300.000 Barrel pro Tag zurückgehen werde. Grund seien fehlende Verdünnungsmittel, die das dickflüssige Öl aus dem Orinoco-Gürtel transportfähig für die Pipelines machten. Diese Verdünnungsmittel hatVenezuela bislang aus den USA erworben, was durch die US-Sanktionen fortan verhindert wird.
Laut Barclays verleihen diese Sanktionen, zusätzlich zu denen gegen den Iran, der US-Regierung eine noch größere Hebelwirkung auf den Ölpreis. Immerhin betrage die Ölproduktion im Iran und Venezuela 2 Mio. Barrel pro Tag, ein Angebot, das je nach politischem Willen und vorherrschendem Marktumfeld hinzugefügt oder entfernt werden könne. „Abhängig vom politischen Ergebnis führen die Preiseffekte der jüngsten Änderungen zu einer höheren mittelfristigen Unsicherheit als die kurzfristige, da die Produktionsergebnisse auch bis 2021 um über 1 Mio. Barrel/Tag schwanken können“, so Barclays.
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