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11:05 Uhr, 13.07.2022

USA wollen Ölpreisanstieg Richtung 140 Dollar verhindern

Die Ölpreise sind wegen zunehmender Konjunktursorgen zuletzt unter Druck geraten. Am Dienstag lagen die beiden wichtigsten Rohölsorten Brent und WTI nach schweren Verlusten unter der Marke von 100 US-Dollar.

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Die USA werben für einen Ölpreisdeckel auf russische Lieferungen. Ansonsten könnte der Preis bis auf circa 140 Dollar steigen, sagten US-Regierungsvertreter am Dienstag. Man wolle Ausnahmen vom verfügten Öl-Embargo gegen Russland zugestehen. Die Ausnahmen sollten Russland Öllieferungen unterhalb einer noch festzulegenden Obergrenze erlauben.

Im Raum steht eine Preisspanne zwischen 40 und 60 Dollar je 159-Liter-Fass Öl. Das solle den Markt stabilisieren. Fatih Birol, der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), sagte auf einem Energieforum in Sydney, eine solche Maßnahme könne den Schaden für viele Volkswirtschaften begrenzen. Seine Hoffnung sei es, dass viele Länder mitzögen. „Und wenn man es verfolgt, sollte man sich nicht nur auf Rohöl fokussieren, sondern auch auf raffinierte Produkte“, so Birol.

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Doch, ob über die westlichen Industriestaaten hinaus weitere wichtige Schwellenländer mitziehen, darf bezweifelt werden. Erst am gestrigen Dienstag hat Brasilien neue Bezugsverträge (u.a. Diesel) mit Russland abgeschlossen. Große Importeure China und Indien handeln im großen Stil mit Moskau.

Gemäß den US-Plänen sollen Finanzdienstleistungen, Versicherungen und der Transport von Öl-Ladungen zusammengefasst werden. Logistik-Unternehmen oder Importeure sollen diese Dienstleistungen durchführen dürfen, wenn sie sich an eine Preisobergrenze für russisches Öl halten.

US-Finanzministerin Janet Yellen hat am Dienstag in Japan um Unterstützung für ihre Pläne gebeten. Die sieben führenden Industrienationen (G7) hatten bei ihrem jüngsten Treffen einen Ölpreisdeckel diskutiert und wollen diesen prüfen. Viele Details sind aber weiter unklar. Auch im G7-Kreis gibt es Bedenken, ob die Pläne. Wirkunge zeigen könnten.

Die Internationale Energieagentur (IEA) sieht auf die europäischen Staaten bei der Öl- und Gasversorgung derweil herbe Zeiten zukommen. „Dieser Winter wird in Europa sehr, sehr schwierig werden", warnte IEA-Direktor Birol in Sydney. Die Energieversorgung sei eine große Sorge. „Das kann ernste Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben", so der Chef des Interessenverbands westlicher Industriestaaten.

Die Ölpreise sind wegen zunehmender Konjunktursorgen zuletzt unter Druck geraten. Am Dienstag lagen die beiden wichtigsten Rohölsorten Brent und WTI nach schweren Verlusten unter der Marke von 100 US-Dollar.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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