Fundamentale Nachricht
11:34 Uhr, 08.03.2024

Preisanstiege auch bei den anderen Edelmetallen

Während im Zuge der Goldpreisrallye auch Silber und Palladium in dieser Woche kräftig zulegen konnten, hinkt der Platinpreis trotz der angespannten Marktlage auf dem Platinmarkt dem Goldpreis deutlich hinterher.

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    ISIN: XC0009665545Kopiert
    Kursstand: 919,88 $/oz. (JFD Brokers) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Im Schlepptau von Gold legten auch die anderen Edelmetalle zu, wenn auch unterschiedlich stark. Silber folgte dem Goldpreis mehr oder weniger im Gleichklang nach oben, was sich am stabilen Gold/Silber-Verhältnis von rund 89 ablesen lässt. Mit 24,5 US-Dollar je Feinunze markierte der Silberpreis das höchste Niveau seit Ende Dezember, blieb damit aber noch deutlich unter dem Hoch des vergangenen Jahres von gut 26 US-Dollar, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der heutigen Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

Der Platinpreis hinke dagegen trotz der angespannten Marktlage (siehe unten) dem Goldpreis deutlich hinterher. Er sei zwar wieder über die Marke von 900 US-Dollar je Feinunze gestiegen, notiere damit aber noch immer niedriger als zu Jahresbeginn. Die Preisdifferenz zwischen Gold und Platin habe sich im Zuge dessen auf ein bislang noch nicht gesehenes Ausmaß von 1.240 US-Dollar ausgeweitet, heißt es weiter.

„Der Palladiumpreis trat zunächst auf der Stelle, ehe er am Mittwoch plötzlich um mehr als zehn Prozent auf 1.065 US-Dollar je Feinunze nach oben schoss. Einen spezifischen Auslöser hierfür gab es nicht. Offenbar hatte sich durch die schwache Preisentwicklung in den Tagen und Wochen zuvor ein beträchtliches Nachholpotenzial aufgestaut, das sich begünstigt durch hohe spekulative Netto-Short-Positionen Bahn brach. Dennoch handelt auch Palladium weiter unter dem Jahreseinstandsniveau“, so Fritsch.

Platinmarkt bleibt unterversorgt

Der World Platinum Investment Council (WPIC) erwarte in diesem Jahr ein Angebotsdefizit bei Platin von 418.000 Unzen. Das seien zwar 65.000 Unzen mehr als bislang prognostiziert, allerdings weniger als halb so viel wie das Rekorddefizit von 878.000 Unzen im vergangenen Jahr. Letzteres sei vom WPIC um knapp 200.000 Unzen nach unten revidiert worden, heißt es weiter.

„Grund für das niedrigere Defizit in diesem Jahr ist eine um sechs Prozent geringere Nachfrage, nachdem diese im letzten Jahr um stattliche 25 Prozent gestiegen war. Der WPIC erwartet zwar einen weiteren Anstieg der Nachfrage aus der Automobilindustrie, der aber deutlich geringer ausfallen soll als im Vorjahr“, so Fritsch.

Die Nachfrage aus der übrigen Industrie dürfte vom Rekordniveau des Vorjahres dagegen spürbar zurückgehen, weil die Kapazitätsausweitungen in der Glasindustrie und der chemischen Industrie abgeschlossen seien. Die Investmentnachfrage solle ebenfalls niedriger ausfallen als im Vorjahr, was vor allem auf erwartete Abflüsse aus den Platin-ETFs wegen der hohen Zinsen in Europa und den USA zurückzuführen sei. Die Schmucknachfrage dürfte dagegen leicht ansteigen, heißt es weiter.

„Das Platinangebot soll laut Prognose des WPIC von einem bereits niedrigem Niveau nochmals um ein Prozent zurückgehen. Dafür ist vor allem eine nach unten revidierte Minenproduktion in Südafrika und Russland verantwortlich. Das Recyclingangebot soll sich nach dem Einbruch im Vorjahr dagegen erholen, was den Rückgang des Gesamtangebots aber nicht verhindern kann“, so Fritsch.

Der WPIC sehe sowohl beim Minenangebot als auch beim Recyclingangebot Abwärtsrisiken. Dass der Platinpreis bislang nicht von der angespannten Marktlage profitieren könne, führe der WPIC u.a. auf reichliche Lagerbestände der Automobilproduzenten nach dem deutlichen Rückgang der Fahrzeugproduktion im Zuge der Corona-Pandemie und der Chip-Knappheit zurück, heißt es weiter.

„Der WPIC geht allerdings davon aus, dass der Rückgriff auf diese Lagerbestände mittlerweile weitgehend erfolgt ist. Das würde dafür sprechen, dass der Platinpreis wie auch von uns erwartet beträchtliches Aufwärtspotenzial besitzt“, so Fritsch.

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