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11:35 Uhr, 13.10.2014

Ölpreise weiter unter Druck

Nachdem bereits der größte OPEC-Produzent Saudi-Arabien und der Iran ihre Verkaufspreise gesenkt haben, ist nun auch der Irak, der zweitgrößte Opec-Produzent, diesem Beispiel gefolgt.

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 84,56 $/Barrel (Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 88,85 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (BoerseGo.de) – Die Ölpreise sind zu Wochenbeginn angesichts des reichlichen Angebots bei gleichzeitig eingetrübten Nachfrageaussichten weiterhin unter Druck. Dabei belastet das schwarze Gold insbesondere der innerhalb der OPC ausgebrochene Preiskampf. Nachdem bereits der größte OPEC-Produzent Saudi-Arabien und der Iran ihre Verkaufspreise gesenkt haben, ist nun auch der Irak, der zweitgrößte Opec-Produzent, diesem Beispiel gefolgt und verlangt pro Barrel nun nur noch soviel wie zuletzt im Dezember 2008.

Die OPEC-Länder scheinen somit derzeit eher die Verteidigung von Marktanteilen als eine Stabilisierung der Preise anzustreben, wie die Analysten der Commerzbank im heutigen „TagesInfo Rohstoffe“ schreiben. Kuwait sehe keine Notwendigkeit für eine Kürzung der OPEC-Produktion, da diese laut dem kuwaitischen Ölminister nicht notwendigerweise zu höheren Preisen führen würde. Die Ölpreise könnten seiner Ansicht nach auf 76-77 US-Dollar je Barrel fallen, weil dort die Produktionskosten in den USA und in Russland liegen würden. Ähnliche Äußerungen seien auch aus Saudi-Arabien zu vernehmen. Der größte OPEC-Produzent soll den Marktteilnehmern insgeheim zu verstehen geben, dass man einen Ölpreis von weniger als 90 US-Dollar und vielleicht sogar bis 80 US-Dollar für ein bis zwei Jahre akzeptieren werde. „Eine Produktionskürzung Saudi-Arabiens scheint somit wenig wahrscheinlich“, so die Commerzbank-Analysten.

Von den überraschend robusten chinesischen Importdaten im September konnten die Ölpreise nicht profitieren. Zwar ist der chinesische Handelsbilanzüberschuss im September von 49,8 Milliarden US-Dollar auf 31,0 Milliarden US-Dollar gesunken (Konsens 41,2 Milliarden US-Dollar), doch legten die Importe um sieben Prozent im Jahresvergleich zu (erwartet plus zwei Prozent). Die Rohölimporte stiegen im September um 9,5 Prozent im Monatsvergleich auf 27,58 Millionen Tonnen Rohöl.

Gegen 11:30 Uhr MESZ notiert ein Barrel Rohöl der Nordseesorte Brent mit einem Minus von 1,59 Prozent bei 88,40 US-Dollar. Im Tief notierte ein Fass bislang bei 88,04 US-Dollar – der niedrigste preis seit Dezember 2010. Ein Barrel der US-Sorte WTI wird aktuell mit einem Abschlag von 1,15 Prozent bei 84,54 US-Dollar gehandelt.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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