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01:00 Uhr, 21.09.2024

Deutschland ist bei KI besser aufgestellt als erwartet - Zeitung

FRANKFURT (Dow Jones) - Der Standort Deutschland ist einem Zeitungsbericht zufolge nach Ansicht von Experten im Wettlauf um Entwicklungen der Künstlichen Intelligenz (KI) international besser aufgestellt, als es im Land selbst wahrgenommen wird. "Deutschland gehört zu den drei größten ChatGPT-Märkten, wir haben also viele Nutzer hier", sagte Nicholas Turley, ChatGPT-Produktchef, der Zeitung Welt am Sonntag. "Ich mag voreingenommen sein", so Turley, der selbst Deutscher ist, "aber ich glaube wirklich, dass Deutschland hier erfolgreich mitspielt".

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) habe festgestellt, dass die Bundesrepublik bei der Grundlagenforschung in diesem Bereich Spitzenklasse sei. Mit 17 Prozent aller Patentanmeldungen rangiere sie auf dem zweiten Platz hinter den USA und vor China.

Die Wahrnehmung in Deutschland selbst sei dagegen oft eine andere. Gerade in konkreten Anwendungsbereichen schienen Amerikaner und Chinesen die Nase vorn zu haben. Dabei habe Deutschland den Experten zufolge die Aufholjagd erfolgreich aufgenommen. "Es gibt nur eine Handvoll Menschen, die wissen, wie man KI-Modelle baut und trainiert", sagte Vanessa Parli, Forschungsleiterin am Stanford Institute for Human-Centered Artificial Intelligence, zu Welt am Sonntag. "Aber auch der Pool anderer KI-Fachleute ist sehr klein. Die Zahl dieser Fachkräfte wird wachsen. Aber wer sie für sich gewinnen kann und wo sie arbeiten, wird auch darüber entscheiden, wo wir die nächsten Durchbrüche in diesem Bereich sehen werden."

Laut OECD sei Deutschland dabei auf gutem Weg, schreibt die Zeitung. In den vergangenen Jahren seien mehr KI-Experten ins Land gekommen als gegangen sind. Das sei nicht überall so: Indien etwa, ein Konkurrent auf dem Gebiet, habe unter dem Strich KI-Experten verloren.

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DJG/sha/err

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