Notfallzinssenkung der Bank of England
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Die Notfallzinssenkung der Bank of England ist unserer Meinung nach Teil einer koordinierten fiskalischen und monetären Reaktion auf den sich ausbreitenden wirtschaftlichen Schock von Covid-19. Die wirtschaftlichen Auswirkungen durch die Reiseeinschränkungen sind für die britische Wirtschaft noch nicht vollständig spürbar, so dass wir die Zinssenkung als präventive Maßnahme einstufen. Die Tatsache, dass die Zinssenkung am selben Tag wie die Haushaltsverabschiedung erfolgt, soll signalisieren, dass die Behörden koordiniert arbeiten.
Auch andere Zentralbanken, wie zum Beispiel in den USA, Kanada und in Australien, senken die Zinssätze und konzentrieren sich darauf, die Liquidität zu erhöhen. Einige Volkswirtschaften verfügen möglicherweise jedoch nicht über die gleiche Flexibilität, weil ihre politischen Systeme zu sehr parteipolitisch getrieben oder bürokratisch sind. Eine Zinssenkung kann zwar helfen, Kredite günstiger aufzunehmen. Doch die zwischenzeitlichen Auswirkungen auf den Cashflow sind die Hauptsorge der Unternehmen. Deshalb sind noch weitere Maßnahmen erforderlich, um Unternehmen zu unterstützen.
Aus unserer Sicht sind antizyklische Maßnahmen und eine befristete Kreditvergabe für KMUs wichtiger als die Zinssenkung. Das Problem sind nicht so sehr die Kosten für einen Kredit, sondern vielmehr der Kreditfluss. Der Markt für britische Staatsanleihen hat die Zinssenkung bereits eingepreist, so dass wir nur geringe Reaktionen an der Börse erwarten. Sobald sich die wirtschaftliche Bedrohung verflüchtigt und die Wirtschaft wieder wächst, gehen wir davon aus, dass die Renditen britischer Staatsanleihen steigen.
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