Analyse
10:35 Uhr, 27.07.2021

MORPHOSYS - Hören die Verluste denn gar nicht mehr auf?

Die MorphoSys-Aktie erlebt in diesen Tagen eine regelrechte Zäsur. Alleine in dieser Handelswoche verlieren die Wertpapiere über 17% (!). Was ist der Grund für diesen Abverkauf?

Erwähnte Instrumente

  • MorphoSys AG
    ISIN: DE0006632003Kopiert
    Kursstand: 44,890 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Nach dem jüngsten Kursrutsch versuchte sich der Anteilsschein an einer Stabilisierung an der 55 EUR-Marke. Diese hauchdünnen Käufe wurden in dieser Handelswoche nun erneut pulverisiert und zwar auf heftige Art und Weise! Seit Mitte Juli verlor die Aktie Biotechunternehmens knapp 30 % an Wert. Noch schlimmer fällt die Bilanz in Hinblick auf den Wertverlust seit dem ATH im Januar letzten Jahres aus. Wer am Höhepunkt bei 146,10 EUR zukaufte, muss bis zum heutigen Tag Verluste in Höhe von 70 % hinnehmen.

Ob die Bullen der Aktie jemals wirklich auf die Beine helfen können?

Commerzbank sorgt für nächsten Abverkauf

Erst gestern aktualisierte das Unternehmen die Prognose für 2021, worauf es bereits zu den ersten scharfen Abgaben kam:

MorphoSys AG aktualisiert die Finanzprognose für 2021 und reduziert Finanzverbindlichkeiten; Unternehmen sieht nun einen Konzernumsatz von €155 bis €180 Mio (bisher: €150 bis €200 Mio) und betriebliche Aufwendungen von €435 bis €465 Mio (bisher: €355 bis €385 Mio). Die Position "Finanzielle Verbindlichkeiten aus Kooperationen, ohne kurzfristigen Anteil" wird von €547,6 Mio (Saldo zum 31. März 2021) auf €445,9 Mio (Saldo zum 30. Juni 2021) reduziert.

Quelle: Guidants News

Im heutigen Handel kam es zum "Schock-Rating":

Commerzbank stuft MorphoSys von Buy auf Hold ab und senkt das Kursziel von €105 auf €59.

Die gesenkte Umsatzerwartung für das Blutkrebsmedikament Tafasitamab (Monjuvi) sei ein negative Überraschung. Insgesamt spricht Analyst Daniel Wendorff von einem "Riss im Vertrauen". Dies empfinden auch Anleger so, welche ihre Stücke den zweiten Handelstag in Folge nur so auf den Markt schmeißen.

Verkaufswelle nocht nicht am Ende

Beim Blick auf den Monatschart wird deutlich, wohin die Aktie noch abrutschen könnte. Im Chart liegt ein dicker Horizontalsupport im Kursbereich zwischen 32,90 EUR und 37,44 EUR aus dem Jahre 2016 vor. Hier würde sich also die nächste, wichtige Stabilisierungsmöglichkeit ergeben. Ob es bereits vorher zu einem Konterversuch kommen kann, ist unklar. Auf Tagesbasis ergibt sich ein hauchdünner Support bei 40,74 EUR, mehr allerdings auch nicht.

Wer nun waghalsig in den diesen Verlusten den Einstieg sucht, der sollte nicht zu viel erwarten. Durch die laufende hohe Verkaufsdynamik könnten die Verluste weiter anhalten. Aus technischer Sicht würden sich erste Long-Signale ab Kursen über 56,15 EUR ergeben. Doch dieses Szenario gilt aktuell als höchstunwahrscheinlich.

Fazit: So sehr die Verluste bei MorphoSys schmerzen, so bedauernwert ist es, dass diese noch nicht am Ende angekommen sein könnten. Die Constellation-Übernahme erweist sich bisher als Verkaufsargument; die aktualisierte Finanzprognose schenkt den Bären neues Futter. Daher gilt es die Aktie von der Seitenlinie aus zu beobachten, da alles andere einem Harakiri-Kommando gleicht.

MorphoSys - Aktie
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Über den Experten

Johannes Büttner
Johannes Büttner

Johannes Büttner begann bereits in Jugendjahren sich für die Börsenwelt zu interessieren. Nachdem er bereits zu Schulzeiten mit ersten Aktien handelte, vertiefte er seither kontinuierlich sein Wissen und wurde selbst zu einem aktiven Trader. Seine Faszination an den internationalen Finanzmärkten schlug sich vor allem in der Vertiefung seines Wissens im Bereich der Charttechnik nieder. Im Herbst 2019 absolvierte er seinen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften und nahm sein Masterstudium im Fach Business Administration auf. Sein Handelsschwerpunkt liegt auf Aktien, Indizes, Rohstoffen und Währungen. Im Mittelpunkt seiner Analysen steht die technische Analyse. Hierbei fokussiert er sich auf die klassische Chartanalyse. Die persönliche Handelsstrategie von ihm besteht aus einem Mix aus optimalen CRV-Setups, Antizyklik und dem Turnaround-und Outbreakhandel. Dabei handelt er im kurz-bis mittelfristigen Bereich vorrangig mit Hebelprodukten und Optionsscheinen.

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