Kommentar
12:15 Uhr, 11.09.2015

„Mama Merkel“ und die Börsen...

Während die Aktienmärkte allen Crashprognosen zum Trotz scheinbar schon wieder durchstarten, steht im Nahen Osten eine ganze Region vor dem Zusammenbruch. Hier wie dort ist noch mit größeren Überraschungen zu rechnen...

Mitte August hatten wir an dieser Stelle vermutet, dass die seinerzeit allgegenwärtigen Crashprognosen auch diesmal ins Leere laufen würden. Wenige Wochen später zeigt sich: Die Börse bleibt ihrem altbekannten Muster treu. Wieder wurden die Anleger an der Nase herum geführt: Wenn alle einen Crash erwarten, dann kommt garantiert alles Mögliche – nur eben kein Crash.

Schon Ende August präsentierte sich der S&P500 im langfristigen Verlauf sehr konstruktiv, wie das Chartbild vom 28. August 2015 in der folgende Abbildung zeigt. Man beachte die letzte Wochenkerze ganz rechts, die bei stark gestiegenem Handelsvolumen gebildet wurde (blaue Markierung). So sehen lupenreine antizyklische Kaufsignale aus.

Mama-Merkel-und-die-Börsen-Kommentar-Andreas-Hoose-GodmodeTrader.de-1

In dieser Woche nun hat sich dieses Bild weiter verfestigt. Auf dem Point & Figure Chart hat der weltweit wichtigste Aktienindex mit einem Ausbruch über ein Konsolidierungsdreieck ein auch langfristig bedeutendes Kaufsignal geliefert: „Völlig unerwartet“ befindet sich der S&P500 nun also wieder im Bullenmodus. Dazu die folgende Abbildung.

Mama-Merkel-und-die-Börsen-Kommentar-Andreas-Hoose-GodmodeTrader.de-2

Unsere August-Analyse „Crash im September?“ notiert hier auf der Wochenend-Seite von Godmode-Trader übrigens auf Platz zwei unter den am häufigsten gelesenen Beiträgen innerhalb der Rubrik „Antizyklische Sichtweise“.

Noch häufiger wurde nur ein Beitrag gelesen. Nämlich dieser hier vom vergangenen Wochenende, der das allgegenwärtige Flüchtlingsdrama unter einem etwas anderen Blickwinkel behandelt hat.

Kann man daraus schließen, dass die Flutwelle an Flüchtlingen die Anleger derzeit mindestens so intensiv beschäftigt, wie die Frage nach der weiteren Entwicklung an den Börsen? Vermutlich ist das so.

Spannt man den Bogen nun einmal von einem Thema zum anderen, und fragt sich etwa, was rund eine Million Neuankömmlinge in diesem Jahr (warten Sie noch ein paar Tage, dann ist die offizielle Wasserstandsmeldung von 800.000 Flüchtlingen ohnehin überholt) für die Konjunktur in Deutschland bedeuten werden, dann landet man schnell bei einem naheliegenden Aspekt: Die deutschen Unternehmen können sich über (noch mehr) billige Arbeitskräfte „freuen“. Zweifellos wird das die Lohnkosten senken. Ob dies den DAX allerdings beflügeln wird, das darf zumindest bezweifelt werden.

Auf einem ganz andern Blatt stehen nämlich die Kosten für den Staat, die diesem ganzen Drama gegenüberstehen werden. Gar nicht zu reden von den „Integrationsschwierigkeiten“, mit denen sich Städte und Gemeinden in den kommenden Jahren herumschlagen werden. Für den Investitionsstandort Deutschland muss das kein Vorteil sein.

Viel eher ist nach Lage der Dinge zu befürchten, dass der Bundesregierung ihre rund um die Uhr und auf allen Kanälen propagierte „Willkommenskultur“ schon bald um die Ohren fliegen wird.

In den Krisenländern des Nahen Ostens haben die Ermunterungen der Kanzlerin nämlich dazu geführt, dass die Flüchtlinge in den riesigen Auffanglagern im Nordirak jetzt ganz selbstverständlich davon ausgehen, in Deutschland würden eigens für die vielen Neubürger jetzt Häuser gebaut. Und zwar für alle. Es dürften einige Millionen Menschen sein, die in diesen Zeltlagern jetzt auf ein besseres Leben in Europa hoffen.

Herbe Enttäuschungen sind da natürlich vorprogrammiert. Auf beiden Seiten.

Bald wird sich zeigen, dass die Kanzlerin mit ihrer bevorzugten Strategie des "Aussitzens" diesmal einen historischen Fehler begangen hat, der Deutschland nicht nur finanziell teuer zu stehen kommen wird. Doch unsere Medien bejubeln die "Retterin der Flüchtlinge" anstatt auf die Tatsache (!) hinzuweisen, dass es genau jene Angela Merkel ist, die durch ihre Politik des Wegschauens und der aktiven Förderung der Kriege im Nahen Osten mit dafür verantwortlich ist, dass jetzt Millionen Menschen aus ihrer Heimat fliehen.

Wer es verpasst haben sollte, der kann sich im ZDF heute journal vom Donnerstagabend noch einmal davon überzeugen, dass hier eine gewaltige soziale und humanitäre Katastrophe auf Deutschland zurollt, wenn die Politik nicht umgehend handelt. Bemerkenswert ist Minute 2:15. Ein bärtiger Mitt-Dreißiger aus Syrien ruft lautstark nach seiner "Mama Merkel".

Doch anstatt Schnuller zu verteilen, müsste sich die Bundesregierung vorrangig für zwei Dinge einsetzen:

Erstens:

Alle Kriegshandlungen von US-Truppen, Nato und EU im Nahen Osten und in Nordafrika müssen sofort beendet werden. Gleiches gilt selbstredend für deutsche Waffenexporte in die Region.

Flankiert werden müsste die Waffenruhe von einem umgehend auf den Weg gebrachten internationalen Investitionsprogramm in dreistelliger Milliardenhöhe für den Wiederaufbau der zerstörten Länder.

Anstatt fortwährend von der Pleite bedrohte Banken zu retten, könnte der Internationale Währungsfonds sich hier einmal sinnvoll engagieren. Für den Anfang würde eine Summe in der Größenordnung der bisherigen "Griechenlandrettung" vollkommen genügen.

Doch da weder das eine noch das andere passieren wird, kann man sich im folgenden äußerst sehenswerten Videobeitrag ein Bild davon machen, was statt dessen auf die Kriegsregionen wie auch auf die Aufnahmeländer zukommen wird.

Willy Wimmer, langjähriger Bundestagsabgeordneter der CDU, Militärexperte und ehemaliger Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium schildert die Lage in einer Klarheit, die Sie in Radio, Zeitung oder Fernsehen vergeblich suchen werden.

Ab Minute 06:00 spricht Wimmer von der "Migrationswaffe", die derzeit gegen die Menschen in Europa, wie auch gegen die Bewohner des Nahen Ostens eingesetzt wird. Nach Ansicht des Militärexperten wird dies dazu führen, dass beide Regionen destablisiert werden.

Ein Notfallmediziner beurteilt die aktuelle Lage in den bayerischen Aufnahmelagern übrigens folgendermaßen:

Dr. Karlheinz Kiefer, Donnerstag, 10.September, 07:41 Uhr

"Arbeite als Notarzt im Bereich mehrerer Asylunterkünfte, Einsätze weil Asylbewerber regelmäßig im Rausch versuchen sich gegenseitig abzustechen, größtenteils Analphabeten, kein Wort Englisch. Ich glaube kaum, dass sich die Wirtschaft um diese Menschen interessiert, auch das Generationsproblem in Deutschland wird nicht gelöst, eher später die Sozialsysteme oder Justizbehörden beschäftigt. Dies betrifft nicht die Familien aus Syrien, sondern allein reisende Männer aus Afghanistan und Schwarzafrika.

Polizei und Rettungsdienst ist auch schon genervt, nur öffentlich kein Kommentar, von " Gutmenschen " wird man sofort in das rechtsradikale Lager gestellt.

Spätestens in einem Jahr werden alle überfordert sein, Verwaltung - Polizei - Gesundheitswesen, dann sehe ich Gefahren für die soziale Sicherheit, spätestens wenn die Steuern aus diesem Grunde erhöht werden müssen".

Wenig überraschend wurde die Kommentarfunktion auf der Seite des Bayerischen Rundfunks unmittelbar nach den Äußerungen des Arztes abgeschaltet.

Man muss das nicht weiter kommentieren...

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Zum Autor:

Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de

210 Kommentare

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  • netzadler
    netzadler

    scharnagl hat eben auf ntv heftigst gegen die Amerikaner genagelt.

    Es ist fast nicht zu glauben

    18:14 Uhr, 14.09.2015
  • Kasnapoff
    10:27 Uhr, 14.09.2015
    1 Antwort anzeigen
  • Gone Fishing
    Gone Fishing

    1,5 Mio. Flüchtlinge in Lagern in der Türkei, weitere 1,5 Mio. in Jordanien. Die Türkei hat Kosten von 6 Milliarden Euro, die EU hat bereits mit ganzen 200 Millionen "geholfen". Kein Wunder dass die Flüchtlinge woanders "hinströmen" müssen. Und das sind 4 bis 7 Millionen, nicht 200 oder 400.000.

    An allen Lösungen bastelt die Eurokratie jahrelang, noch nicht einmal den Krisenländern wurde richtig "geholfen", Sie wurden nur "gerettet" - und zwar falsch.

    Hilfsgüter, Nahrungsmittel, Zelte und massive finanzielle Mittel/ Personal, Ärzte, Fachleute, Handwerker müssen eingesetzt werden - und zwar sofort und dort wo es zählt: für muslimische Flüchtlinge, in Ländern die den muslimischen Glauben haben, dieselben Regeln, dieselben Sitten, dieselbe Kultur.

    Bevor eine überstürzte Umverteilung in jedes Dorf und in jede Gemeinde - und zwar in jedes christliche, europäische Land und nach festen Quoten durchgeführt wird, sollten alle EU-Politiker aber bitte die Hausaufgaben machen und Konsequenzen bedenken - und diesmal richtig.

    Bei jeder noch so kleinen Nebensächlichkeit wird erst ein 10.000 Seiten dickes Regelwerk vorgeschoben, wenn es um die Fischerei geht oder die Milch, oder Autoabgase oder wie ein Stromstecker auszusehen hat.

    Bei einer der grössten Herausforderungen die die EU gesehen hat, mal schnell festzulegen welches Land wieviele Flüchtlinge mal schnell aufnehmen soll, geht völlig am Kern des Problems vorbei und wird eine unkontrollierbare Lawine neuer Probleme, Gefahren und Konfliktherde innerhalb Europas schaffen. Die Situation ist brandgefährlich. Helfen ja, aber richtig - und der gewählte Weg ist überstürzt.

    09:11 Uhr, 14.09.2015
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Herr Broder hat bereits vor Merkels Fallrückzieher eine bemerkenswert schonungslose Analyse der Situation in der Welt veröffentlicht. Bravo Herr Broder, auch in der sog. Mainstreampresse gibt es noch ehrenwerte Journalisten, neben den zahllosen Presstituierten.

    http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article...

    22:32 Uhr, 13.09.2015
  • x__x
    x__x

    Na bitte, geht doch:

    Al-Kaida-Chef Aiman al-Sawahri ruft Muslime in westlichen Ländern zu Anschlägen auf. "Wir

    müssen uns jetzt darauf konzentrieren, den Krieg in das Herz der Häuser und Städte der westlichen Kreuzfahrer zu bringen", so al-Sawahri in einer Audiobotschaft.

    17:09 - Echtzeitnachricht

    20:28 Uhr, 13.09.2015
  • Löwe30
    Löwe30

    "Die Willkommens-Propaganda kann nicht mehr lange andauern. Ihre Wirkung

    wird verpuffen, weil sie zwar Gefühle wie Mitleid oder Freude am Spenden

    weckt, aber nicht dafür sorgen kann, dass solche Gefühle länger als ein

    paar Wochen anhalten. Erste Stimmen in angelsächsischen Medien machen

    sich diesbezüglich schon über uns lustig. Anstelle der Propaganda werden

    weniger schöne Szenen das Feld beherrschen: unzureichende

    Massenunterkünfte, Streitereien zwischen den Multikulti-Gruppen,

    Forderungen nach weiterer Hilfe und sogar noch mehr Völkerwanderung als

    bisher" ( http://www.goldseiten.de/artikel/258609--Wir-werde...)

    Ich habe nicht den Eindruck, dass unsere Politiker den Herausforderungen, die mit der Flüchtlingswelle, die über Deutschland geschwappt ist, gewachsen sind.

    Wir werden uns darauf einstellen müssen, dass es mehr no-go-areas gibt und unser Wohlstandniveau sinkt. Aber vorher erleben wir noch mal so etwas wie die "Goldenen 20er Jahre", die dann schließlich auch sehr schnell und unverhofft in großer Armut endeten.

    19:31 Uhr, 13.09.2015
  • Sonnenschein
    Sonnenschein

    Flüchtlingskrise: CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn kritisiert die Darstellung der Flüchtlingskrise in den Medien. "Die beinahe euphorische Darstellung in den Medien unterschlägt die Sorgen vieler Menschen", so Spahn gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". "Die Zustimmung zur Aufnahme sinkt stündlich", warnte er.

    vor 50 Min (heute 17:55) via Jandaya.de

    18:46 Uhr, 13.09.2015
  • Cristian Struy
    Cristian Struy

    soo balkan, das war ja doch leichter als gedacht. Paragraph 111 üble nachrede regelt das recht klar.

    (1) Wer einen anderen in einer für einen Dritten wahrnehmbaren Weise einer verächtlichen Eigenschaft oder Gesinnung zeiht oder eines unehrenhaften Verhaltens oder eines gegen die guten Sitten verstoßenden Verhaltens beschuldigt, das geeignet ist, ihn in der öffentlichen Meinung verächtlich zu machen oder herabzusetzen, ist mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen zu bestrafen.

    (2) Wer die Tat in einem Druckwerk, im Rundfunk oder sonst auf eine Weise begeht, wodurch die üble Nachrede einer breiten Öffentlichkeit zugänglich wird, ist mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen zu bestrafen.

    Uns hier als ggf als faschisten trolle öffentlich zu bezeichnen, trifft da voll unter punkt 2 zu.ich warne dich hiermit ausdrücklich je in einem Kommentar den Eindruck zu erwecken, du könntest mich meinen.

    Keine Ahnung warum sich andere deine Wortwahl gefallen lassen. Bei mir ist das Maß voll. Ich warte nur darauf. Also sei gewarnt.

    18:31 Uhr, 13.09.2015
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