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12:25 Uhr, 21.04.2023

Kakaopreis auf Sechseinhalbjahreshoch

Nach Einschätzung von Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch scheint es nur eine Frage der Zeit, bis der Kakaopreis die Marke von 3.000 US-Dollar je Tonne erreicht und überschreitet. Dies war letztmals im August 2016 der Fall.

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Der Kakaopreis an der ICE in New York hat in dieser Woche fast die Marke von 3.000 US-Dollar je Tonne erreicht und damit das höchste Niveau seit sechseinhalb Jahren erklommen. Ähnliches gilt für den Kakaopreis in London, der auf knapp 2.300 britische Pfund je Tonne stieg. Seit Jahresbeginn hat sich Kakao in New York um 16 Prozent verteuert. Ausschlaggebend hierfür ist die angespannte Marktlage, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der heutigen Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

Laut Prognose der Internationalen Kakaoorganisation (ICCO) solle der Kakaomarkt im laufenden Erntejahr ein Angebotsdefizit von 60.000 Tonnen aufweisen, nachdem schon im vergangenen Jahr ein beträchtliches Defizit von 287.000 Tonnen bestanden habe. Möglicherweise falle das diesjährige Angebotsdefizit noch etwas größer aus, heißt es weiter.

„Denn die jüngst veröffentlichten Daten zur Kakaoverarbeitung im ersten Quartal überraschten größtenteils positiv. In Asien wurden vier Prozent mehr Kakaobohnen vermahlen als im Vorjahreszeitraum, in Europa erreichte die Vermahlung das höchste Niveau in einem ersten Quartal seit mindestens 1999. Dem steht allerdings eine um 4,4 Prozent gesunkene Vermahlung in Nordamerika gegenüber. Bislang geht die ICCO für das gesamte Erntejahr von einem Rückgang der Kakaoverarbeitung um 0,6 Prozent aus“, so Fritsch.

Auch von der Angebotsseite habe es in den letzten Tagen preistreibende Nachrichten gegeben. Kakaobauern in der Elfenbeinküste, dem mit Abstand wichtigsten Kakaoproduzentenland, hätten von zu wenig Regenfällen berichtet, was bei anhaltender Regenarmut zu einem vorzeitigen Ende der Zwischenernte führen könnte, die von April bis September dauere. Ansonsten könnte es auch zu Qualitätsverlusten und Größeneinbußen bei den Kakaobohnen kommen, mit der Folge, dass diese von den Käufern zurückgewiesen werden könnten, heißt es weiter.

„Die Kakaoanlieferungen an die Häfen der Elfenbeinküste seit Beginn der Ernte im Oktober liegen kumuliert bereits hinter dem Niveau im Vorjahr zurück. Es scheint daher nur eine Frage der Zeit, bis der Kakaopreis die Marke von 3.000 US-Dollar je Tonne erreicht und überschreitet. Dies war letztmals im August 2016 der Fall“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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