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11:11 Uhr, 08.02.2022

Kakao: Trockenheit sorgt für steigenden Preis

Der anhaltende Regenmangel in den meisten Anbaugebieten der Elfenbeinküste, dem mit Abstand größten Kakaoproduzentenland, hat den Kakaopreis zu Wochenbeginn in New York mit 2.737 US-Dollar je Tonne das höchste Niveau seit knapp vier Monaten erreichen lassen.

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    Kursstand: 2.639,75 $/t (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Kakaopreis erreichte gestern in New York mit 2.737 US-Dollar je Tonne das höchste Niveau seit knapp vier Monaten, ehe er im späten Handel nachgab und unter 2.700 US-Dollar fiel. Ausgelöst wurde der Preisanstieg um mehr als zehn Prozent seit Ende Januar durch anhaltenden Regenmangel in den meisten Anbaugebieten der Elfenbeinküste, dem mit Abstand größten Kakaoproduzentenland, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Zwar sei dort gegenwärtig Trockenzeit. Allerdings regne es seit mittlerweile drei Wochen deutlich weniger als üblich, was die Bodenfeuchtigkeit deutlich absinken lasse. Gebe es in den kommenden zwei Wochen keine hinreichenden Regenfälle, könnte der Start der im April beginnenden Zwischenernte beeinträchtigt sein. Schon jetzt seien Qualitätseinbußen zu beobachten. Anstelle der von Exporteuren erwarteten 100 Kakaobohnen pro 100 Gramm würden laut einiger Kooperativen Reuters zufolge 110 bis 115 Bohnen für 100 Gramm benötigt, heißt es weiter.

„Bauern in besonders betroffenen Regionen berichten davon, dass lokale Käufer wegen der Qualitätsprobleme nicht bereit seien, den garantierten Abnahmepreis von umgerechnet 1,43 US-Dollar je kg zu zahlen. Stattdessen zahlen sie bis zu 20 Prozent weniger. Ob sich dies negativ auf die diesjährige ivorische Kakaoernte auswirken wird, lässt sich momentan noch nicht sagen“, so Fritsch.

Schätzungen von Exporteuren zufolge seien seit Beginn des laufenden Erntejahres Anfang Oktober bis zum letzten Wochenende bereits 1,408 Millionen Tonnen Kakao an die ivorischen Häfen geliefert worden. Zum vergleichbaren Zeitpunkt des Vorjahres seien es 1,371 Millionen Tonnen gewesen und damit 2,7 Prozent weniger. Allein in der letzten Berichtswoche seien es 78.000 Tonnen gewesen, verglichen mit 51.000 Tonnen in der Vergleichswoche des Vorjahres, heißt es weiter.

„Dabei dürfte es sich aber noch um Kakaobohnen handeln, die vor der aktuellen Dürreperiode geerntet wurden. Es ist wahrscheinlich davon auszugehen, dass die Lieferungen in den kommenden Wochen merklich geringer ausfallen werden. Die Internationale Kakaoorganisation wird Ende des Monats erstmals offizielle Prognosen zu Angebot und Nachfrage und zur Marktbilanz für das Erntejahr 2021/22 veröffentlichen“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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