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11:00 Uhr, 07.09.2021

Kakao: Preis in London auf Sechsmonatshoch

Der Preisauftrieb resultiert aus Sorgen um das Angebot an Kakao in der bald beginnenden Saison 2021/22, vor allem aus Westafrika.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Mitte Juli hatte der Kakaopreis in New York angesichts hoher Angebotsmeldungen und trotz positiver Verarbeitungsdaten für das zweite Quartal ein Einjahrestief von rund 2.230 US-Dollar je Tonne markiert. Auch der Kakaopreis in London hatte nachgegeben, hielt sich aber bei rund 1.600 Britischen Pfund je Tonne auf einem Niveau, das bereits im Mai einmal erreicht wurde, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Seither seien beide Preise stark gestiegen, in New York mit 18 Prozent noch etwas mehr als in London mit 13 Prozent. Mitte August sei der Preis in New York sogar noch etwas höher gewesen als jetzt (Achteinhalbmonatshoch bei 2.681 US-Dollar, Schlusskurs letzten Freitag war 2.654 US-Dollar), während in London erst in den letzten Tagen ein Sechsmonatshoch von knapp 1.820 Britischen Pfund erzielt worden sei, heißt es weiter.

„Ein Aspekt ist, dass das Pfund gegenüber dem US-Dollar seit Mitte August aufgewertet hat – was die Preisentwicklung in Britischen Pfund dämpfte – und erst am aktuellen Rand etwas nachgibt. Ob marginal unter oder über dem Preis von Mitte August: Der Preisauftrieb resultiert aus Sorgen um das Angebot an Kakao in der bald beginnenden Saison 2021/22, vor allem aus Westafrika“, so Helbing-Kuhl.

Zwar sehe es im wichtigsten Produzentenland Elfenbeinküste nach der hohen Produktion 2020/21 von (je nach Angabe) bis gut 2,4 Millionen Tonnen auch zum Start der neuen Saison gut aus. Doch ob Ghana, das zuletzt erstmals seit einer Dekade über eine Million Tonnen geliefert habe, dieses Niveau halten könne, werde von vielen bezweifelt. Für Nigeria gehe die dortige Kakaovereinigung von einem Rückgang der Produktion 2021/22 um mindestens 12,5 Prozent aus, heißt es weiter.

„Und auch wenn die Nachfrage bereits fast wieder zu Vorkrisenniveaus aufgeholt hat, dürfte sie weiter steigen. Aus dem Überschuss am Kakaomarkt 2020/21 von 230.000 Tonnen laut ICCO dürfte dann 2021/22 wohl eher ein in etwa ausgeglichener Markt werden. Sollte sich die Befürchtung eines merklichen Defizits durchsetzen, könnten die Preise noch deutlich anziehen. Dies halten wir derzeit aber für übertriebenen Pessimismus“, so Helbing-Kuhl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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