Kakao: Preis fällt trotz niedrigerer Anlieferungen auf Dreimonatstief

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Kakaopreis an der ICE in New York ist gestern auf 2.480 US-Dollar je Tonne gestiegen, nachdem er zuvor im Handelsverlauf noch auf 2.433 US-Dollar gefallen war und damit das niedrigste Niveau seit mehr als drei Monaten verzeichnet hatte. Seit dem Anfang Oktober bei knapp 2.800 US-Dollar je Tonne verzeichneten Zehnmonatshoch hat der Kakaopreis mehr als zehn Prozent verloren, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Die Preisschwäche sei umso bemerkenswerter, da die Kakaoanlieferungen in der Elfenbeinküste bislang deutlich hinter dem Vorjahr zurücklägen. Laut dem dortigen Regulator CCC hätten sich diese im Oktober, dem ersten Monat des neuen Erntejahres 2021/22, auf 330.000 Tonnen belaufen. Das seien 9,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat gewesen. Wie Reuters berichtet habe,hätten die kumulierten Anlieferungen Schätzungen von Exporteuren zufolge bis zum 7. November ein Niveau von 409.000 Tonnen erreicht, heißt es weiter.

„Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es 445.000 Tonnen. In der letzten Berichtswoche wurden demnach 79.000 Tonnen Kakao in die Häfen der Elfenbeinküste angeliefert und damit genauso viel wie in derselben Woche des Vorjahres. Bloomberg berichtet für die letzte Woche eine ähnlich hohe Zahl. Allerdings sollen es Regierungsdaten zufolge seit Beginn der Erntesaison bereits 451.000 Tonnen Kakao sein. Auch dies wäre aber weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, als 493.000 Tonnen Kakao in die Häfen des weltgrößten Produzentenlandes geliefert wurden“, so Fritsch.

Auch im zweitgrößten Produzentenland Ghana sei der Start der Erntesaison verhalten gewesen. In der ersten Oktoberhälfte seien laut dem dortigen Vermarkter COCOBOD knapp 11.000 Tonnen qualitätsgeprüfter und verpackter Kakao angeliefert worden. Im Vorjahr habe sich die entsprechende Menge auf gut 14.000 Tonnen belaufen. Diese Zahlen hätten die Erwartungen der Marktteilnehmer an eine große Kakaoernte in den beiden wichtigsten Produzentenländern bislang offenbar nicht erschüttern können, heißt es abschließend.

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