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10:31 Uhr, 18.02.2021

Kakao: ICCO rechnet 2020/21 mit Überschuss von 100.000 Tonnen

Der Kakaopreis an der Börse in New York hat zur Wochenmitte im Mai-Kontrakt einen Rückgang um 2,2 Prozent auf 2.374 US-Dollar je Tonne verzeichnet – den niedrigsten Stand seit Mitte November 2020.

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    Kursstand: 2.374,94 $/t (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Auch wenn der Quartalsbericht der Internationalen Kakaoorganisation ICCO mit ersten detaillierten Schätzungen für Angebot und Nachfrage am Kakaomarkt in der laufenden Saison 2020/21 erst zum Monatsende veröffentlicht wird: Bereits gestern nannte die ICCO in einer Monatspublikation eine wichtige Zahl. Demnach geht sie für 2020/21 von einem Angebotsüberschuss in Höhe von 100.000 Tonnen aus, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

In einer Reuters-Umfrage von Anfang des Monats hätten die Teilnehmer im Durchschnitt mit einem gut doppelt so hohen Überschuss gerechnet. Die ICCO-Schätzung habe aber ausgereicht, um dem Kakaopreis einen Dämpfer zu versetzen. An der Börse in New York habe er gestern im Mai-Kontrakt einen Rückgang um 2,2 Prozent auf 2.374 US-Dollar je Tonne verzeichnet, den niedrigsten Stand seit Mitte November 2020, heißt es weiter.

„Laut ICCO liegen die kumulierten Anlieferungen im größten Anbauland, der Elfenbeinküste, seit Saisonbeginn im Oktober 2,4 Prozent unter Vorjahr, beim zweitgrößten Anbieter, Ghana, dagegen vier Prozent im Plus. Diese Zahlen werden auch von den Behörden der Länder genannt, wobei offizielle Daten nur in größeren Abständen bekannt gegeben werden und in der Zwischenzeit lediglich inoffizielle Schätzungen kursieren. Diese sehen zuletzt die ivorischen Anlieferungen etwa gleichauf mit dem Vorjahr“, so Helbing-Kuhl.

Als sicher gelten könne aber, dass vor allem die Exporte der Elfenbeinküste deutlich unter Vorjahr lägen, laut ICCO um zehn Prozent. Die Einführung des sogenannten Living-Income-Differential LID dort und in Ghana – einem Aufschlag von 400 US-Dollar je Tonne auf den Börsenpreis, der den Anbauern zugutekommen solle – habe auf die Wettbewerbsfähigkeit durchgeschlagen, zumal die Nachfrage noch immer durch die Corona-Krise gedämpft werde, heißt es weiter.

„Die Elfenbeinküste hat darauf bereits mit einer Umwandlung der traditionell positiven Qualitätsprämie für ivorischen Kakao in einen Rabatt reagiert. Dieser gleicht für die laufende Haupternte einen Teil des LID aus. Vor wenigen Tagen gab man zudem bekannt, für die ab April anstehende Zwischenernte einen so hohen Nachlass zu gewähren, dass der LID mehr als ausgeglichen wird“, so Helbing-Kuhl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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