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14:14 Uhr, 01.06.2022

Kakao: ICCO erwartet etwas geringeres Angebotsdefizit

Sowohl die Kakaoproduktion als auch die Verarbeitung werden von der ICCO 2021/22 etwas niedriger eingeschätzt als bislang.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Internationale Kakaoorganisation hat ihre Prognose für das Angebotsdefizit auf dem globalen Kakaomarkt 2021/22 geringfügig auf 174.000 Tonnen nach unten revidiert. Bislang ging die ICCO von 181.000 Tonnen aus, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Sowohl die Kakaoproduktion als auch die Verarbeitung würden von der ICCO etwas niedriger eingeschätzt als bislang. Die Prognose für die Produktion sei um 32.000 Tonnen gesenkt worden, wofür insbesondere Ghana verantwortlich sei. Die Verarbeitung solle 38.000 Tonnen niedriger ausfallen. Hier trügen vor allem die Türkei und Russland dazu bei. Die Kakaoproduktion in Afrika, auf das ein Anteil von 76 Prozent an der weltweiten Produktion entfalle, solle um acht Prozent zurückgehen, heißt es weiter.

„Laut ICCO spielt der kräftige Anstieg der Düngemittelpreise im Zuge des Russland-Ukraine-Krieges beim Rückgang der Produktion eine wichtige Rolle. Krankheiten und unterdurchschnittliche Regenfälle könnten die Größe und Qualität der Bohnen in der laufende Zwischenernte und der nächsten Haupternte beeinträchtigen, die allerdings schon zur Saison 2022/23 zählt“, so Fritsch.

Die Produktion in der Elfenbeinküste, dem wichtigsten Kakaoproduzentenland, solle in diesem Erntejahr bei 2,2 Millionen Tonnen liegen und damit leicht unter dem Rekordniveau von 2,248 Millionen Tonnen des Vorjahres. Für Ghana, der Nummer Zwei unter den Produzentenländern, rechne die ICCO mit 800.000 Tonnen, was ebenfalls unter dem Vorjahresniveau liege, heißt es weiter.

„Die Kakaoverarbeitung hat in der ersten Hälfte des Erntejahres trotz des Russland-Ukraine-Krieges und wirtschaftlichen Gegenwindes die Erholung von der Corona-Pandemie fortgesetzt. Die ICCO erwartet einen Anstieg um mehr als ein Prozent auf 5,048 Millionen Tonnen. Bis auf Amerika soll die Verarbeitung auf allen Kontinenten steigen. In Europa stieg die Kakaoverarbeitung im ersten Quartal sogar auf das höchste Niveau seit 17 Jahren“, so Fritsch.

Die ICCO weise darauf hin, dass die Prognosen zur Kakaoverarbeitung auf den vorliegenden Daten für das erste Quartal basierten. Die Daten für das zweite Quartal dürften einen besseren Eindruck zu den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Kakaonachfrage geben. Es sei daher gut möglich, dass es hier in den kommenden Monaten noch zu Revisionen komme, heißt es abschließend.

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