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10:11 Uhr, 16.11.2023

Kakao: Erstmals seit 45 Jahren über 4.000 US-Dollar

Seit Jahresbeginn hat sich Kakao in New York um fast 60 Prozent verteuert, da deutlich weniger Kakao aus der Elfenbeinküste an den Markt gelangt, sodass der Kakaomarkt 2023/24 das dritte Jahr in Folge ein Angebotsdefizit aufweisen könnte.

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Der Kakaopreis an der ICE in New York ist Ende letzter Woche erstmals seit 45 Jahren über die Marke von 4.000 US-Dollar je Tonne gestiegen. Der Kakaopreis in London erreichte zu Wochenbeginn mit mehr als 3.500 britischen Pfund je Tonne ein Rekordhoch, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

Seit Jahresbeginn habe sich Kakao in New York um fast 60 Prozent verteuert, in London sogar um 70 Prozent. Der jüngste Anstieg habe Anfang Oktober begonnen. Dieser belaufe sich inzwischen auf rund 20 Prozent, heißt es weiter.

„Über die Gründe dahinter hatten wir in der vorletzten Woche bereits ausführlich geschrieben. Die seither veröffentlichten Zahlen zu den Kakaoanlieferungen in der Elfenbeinküste, dem mit einem Anteil von 45 Prozent am weltweiten Angebot mit Abstand wichtigsten Kakaoproduzentenland, haben das Bild bestätigt“, so Fritsch.

Zwischen dem Beginn des laufenden Erntejahres 2023/24 am 1. Oktober und dem 12. November seien laut Schätzungen von Exporteuren 350.000 Tonnen Kakao in die ivorischen Häfen geliefert worden. Das seien 25 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum gewesen, heißt es weiter.

„In der letzten Woche betrug der Rückgang sogar fast 50 Prozent, wobei dieser auch durch einen hohen Vergleichswert zustande kommt. Denn durch das Ende eines einwöchigen Streiks von Hafenarbeitern wurde damals deutlich mehr Kakao angeliefert. Doch auch ohne diese Sondereffekte sieht es aktuell so aus, dass deutlich weniger Kakao aus der Elfenbeinküste an den Markt gelangt“, so Fritsch.

Sollte sich das so fortsetzen, könnte der Kakaomarkt 2023/24 das dritte Jahr in Folge ein Angebotsdefizit aufweisen. Zahlen dazu werde die Internationale Kakaoorganisation ICCO im kommenden Quartalsbericht Ende November allerdings nicht veröffentlichen, heißt es weiter.

„Dieser enthält lediglich ein Update zum Erntejahr 2022/23, wo das Angebotsdefizit wegen einer schwächeren Nachfrage sogar etwas nach unten revidiert werden könnte. Eine erste Prognose zum Erntejahr 2023/24 veröffentlicht die ICCO erst im darauffolgenden Quartalsbericht Ende Februar“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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