Kaffee steigt wieder Richtung Zehnjahreshoch
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Kaffee Arabica-Preis ist gestern um drei Prozent auf 250 US-Cent je Pfund gestiegen und nähert sich damit wieder dem vor zwei Monaten verzeichneten Zehnjahreshoch, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Zwar habe es zuletzt in den Kaffeeanbaugebieten Brasiliens die langersehnten Regenfälle gegeben, wodurch sich die Aussichten für die in zwei Monaten beginnende Ernte verbessert hätten. Die lange Trockenheit zuvor habe jedoch zu deutlich niedrigeren Ernteprognosen geführt. So schätze die brasilianische Prognosebehörde Conab die diesjährige Kaffeeernte im Januar auf knapp 56 Millionen Sack, was rund sieben Millionen Sack unter der Rekordernte 2020 liegen würde, heißt es weiter.
„Sorgen bereitet aber das stetige Abschmelzen der zertifizierten ICE-Kaffeelagerbestände. Diese sind gestern auf nur noch 1,06 Millionen Sack gefallen, was dem niedrigsten Niveau seit mehr als 20 Jahren entspricht. Zum Vergleich: Ende 2021 lagen sie noch bei 1,54 Millionen Sack und im September 2021 bei mehr als zwei Millionen Sack“, so Fritsch.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf führende Handelshäuser berichte, seien im Januar mindestens 18.000 Tonnen Robusta-Kaffee von Vietnam und Indonesien aus verschifft worden, um in die börsenregistrierten Lagerhäuser in Antwerpen, Amsterdam und London eingeliefert zu werden. Dadurch würden die Börsenbestände um mehr als 20 Prozent steigen. In den letzten Jahren habe es keine nennenswerten Robusta-Lieferungen aus Vietnam und Indonesien in die ICE-Lagerhäuser gegeben, heißt es weiter.
„Grund für die ungewöhnliche Entwicklung ist, dass die lokalen Kaffeepreise in Asien deutlich gefallen sind und sich die globalen Logistikprobleme beim Transport verringert haben, was auch die Frachtraten für Breakbulk (Massenstückgut) fallen ließ. An der Knappheit von Arabica ändert dies zwar nichts, wie auch der Rückgang der letztjährigen Kaffeeernte in Kolumbien um neun Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 12,6 Millionen Sack verdeutlicht. Für Januar wurde vom Nationalen Kaffeeverband sogar ein Rückgang um 20 Prozent berichtet“, so Fritsch.
Dennoch könnte ein Anstieg der ICE-Lagerbestände auch der Preisrally bei Arabica etwas Wind aus den Segeln nehmen. Wenn die neue Ernte aus Brasilien an den Markt komme, dürfte sich die Angebotslage bei Arabica entspannen, heißt es abschließend.
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