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10:19 Uhr, 31.07.2020

Kaffee: Preise auf Dreimonatshoch

Dem Preisauftrieb dürften angesichts der rekordhoch erwarteten Ernte in Brasilien nach Einschätzung von Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl jedoch Grenzen gesetzt sein.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Mitte des Monats notierte Arabica-Kaffee im Kontrakt mit Fälligkeit September noch unter der Marke von 100 US-Cent je Pfund. Seither zog der Preis spürbar an und liegt nun bei knapp 112 US-Cent auf einem Dreimonatshoch, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ vom Donnerstag schreibt.

„Ein wichtiger Aspekt dabei dürfte gewesen sein, dass die Währung des mit Abstand größten Kaffeeproduzenten Brasilien aufwertete. Dies reduziert die in heimischer Währung ausgedrückten Exporterlöse in US-Dollar notierter Rohstoffe und senkt damit den Anreiz für Exporte. Hinzu kommt die Sorge, dass die Ausbreitung des Coronavirus und damit einhergehende restriktive Maßnahmen die Produktion hochwertigen Arabica-Kaffees in Mittelamerika beeinträchtigen könnte. Diese leidet bereits unter den niedrigen Preisen“, so Helbing-Kuhl.

Auch Robusta-Kaffee habe sich in der zweiten Monatshälfte deutlich verteuert. Inzwischen koste eine Tonne 1.344 US-Dollar und damit so viel wie zuletzt im Dezember. Ein erneutes Aufflammen des Corona-Infektionsgeschehens im größten Robusta-Anbauland Vietnam, das bisher erfolgreich in der Eindämmung gewesen sei und nur wenige Hundert Fälle berichtet habe, habe bereits strengere Regeln für Zusammenkünfte zur Folge, heißt es weiter.

„Für die Kaffeeernte wird aber die Situation im Herbst entscheidender sein. Denn ab Oktober läuft die neue Ernte, für die die Aussichten bisher vielversprechend sind. In Brasilien wird die Ernte 2020/21 bereits eingebracht und sie dürfte rekordhoch werden. Dem Preisauftrieb dürften daher Grenzen gesetzt sein, zumal laut der Internationalen Kaffeeorganisation bereits die laufende Saison mit einem Überschuss von 1,85 Millionen Sack enden soll. Dies wäre der vierte Überschuss in Folge“, so Helbing-Kuhl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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